Mit dem Match gegen die USA starten die Schweizer Curlerinnen um Skip Binia Feltscher am Samstagabend um 21 Uhr zur Weltmeisterschaft im kanadische Swift Current. Die Vorrunde umfasst elf Partien.
Erika Brown, Skip des amerikanischen Teams aus Wiscosins Hauptstadt Madison, gehört am WM-Turnier in der kanadischen Provinz Saskatchewan nicht zu den ersten Favoritinnen. Insofern scheint die erste Aufgabe für die Schweizerinnen eine durchaus lösbare zu sein.
Mit ihrer ungewöhnlich grossen Erfahrung kann die 43-jährige Brown jedoch allen Gegnerinnen gefährlich werden. Brown spielt in Swift Current ihre achte Weltmeisterschaft, die dritte in Folge als Skip. Ihre beiden bisherigen WM-Medaillen – zweimal Silber – errang sie in den Neunzigerjahren als Nummer 3 in den Teams von Lisa Schoneberg und Patti Lank.
Revanche für 2010
Feltscher und Brown spielten auch schon an der WM 2010 ebenfalls in Swift Current gegeneinander. Damals bezog die 37-jährige Bündnerin eine ihrer acht Niederlagen in elf Partien. Für heuer sind die Karten aber neu gemischt, denn Feltscher tritt im Vergleich zu damals mit einer anderen Formation an: mit den Bernerinnen Christine Urech und Franziska Kaufmann auf den Positionen 1 und 2 sowie mit der Zürcherin Irene Schori als Nummer 3 und Vizeskip. Diese Crew wurde vor zwei Jahren ebenfalls in Kanada – in Saint John – mit der fabelhaften Bilanz von 11:3 Siegen Weltmeister.
Die WM-Qualifikation im Rahmen der Schweizer Meisterschaften in der vertrauten Halle in Flims war für Binia Feltscher keineswegs einfach. Sie musste sich nicht nur gegen die aktuelle Weltmeisterin Alina Pätz vom Team Baden Regio wehren, sondern auch gegen die von Silvana Tirinzoni angeführten Aarauerinnen, das überragende Team der internationalen Turniersaison.
Um Olympia-Quotenplätze
Noch schwieriger wird es in Swift Current werden. An den Weltmeisterschaften 2016 und 2017 wird der Grossteil der Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang vergeben. Viele Nationen haben für die Winterspiele ihre stärksten Teams gesetzt und schicken sie auch schon an die WM-Turniere. Kanada und die Schweiz gehören zu den immer weniger werdenden Nationen, die die jeweiligen Landesmeister an die Weltmeisterschaften entsenden.
In der kanadischen Meisterschaft setzte sich zum ersten Mal das Quartett aus Calgary um Skip Chelsea Carey durch. Auch ohne jede Erfahrung an WM-Turnieren wird Carey in Swift Current zu den ersten Medaillenanwärterinnen gehören, ebenso wie die Weltmeisterin 2013 Eve Muirhead aus Schottland, die Olympia-Zweite Margaretha Sigfridsson aus Schweden und die zweimalige Europameisterin Anna Sidorowa aus Russland. Die Schweizerinnen werden also mindestens eines dieser vier starken Teams hinter sich lassen müssen, um in die Playoffs der besten vier einzuziehen. Immer mehr Beachtung verdienen die asiatischen Teams. Dass sich Ex-Weltmeister China nicht qualifizieren konnte und Japan sowie Südkorea den Vortritt lassen musste, spricht für die Stärke der Crews aus Fernost.