Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat eine langsame Annäherung der Löhne von Frauen und Männern festgestellt. 2010 verdienten Frauen bei Privatunternehmen durchschnittlich 23,6 Prozent weniger als Männer. Zwei Jahre zuvor betrug die Differenz 25 Prozent.
Die Unterschiede liessen sich teilweise durch strukturelle Faktoren erklären, schrieb das BFS am Freitag in einer Medienmittlung. Damit gemeint sind Unterschiede bei den Dienstjahren, im Bildungsstand oder in der Funktion innerhalb der Unternehmen. Die Lohndifferenzen nehmen laut BFS zu, je höher die Anforderungen an die Stelle oder die Kaderposition sind.
Auch variieren die Einkommen je nach Branche stark. Im Gastgewerbe betragen die Unterschiede im Schnitt 8,2 Prozent, im Kredit- und Versicherungssektor hingegen 38,8 Prozent. Beim Bund hinken die Löhne für Frauen im Mittel 14,7 Prozent hinter jenen der Männer nach.
Weiter hält das BFS fest, dass Frauen bei den Niedriglohnstellen viel stärker vertreten sind. Zwei von drei Jobs, die monatlich mit bis zu 3500 Fr. entlöhnt werden, werden von Frauen ausgeübt.
Je höher der Lohn, desto kleiner der Frauenanteil: Weniger als jede siebte Arbeitsstelle mit einem Lohn über 16’000 Fr. pro Monat wird von einer Frau besetzt.