Die Londoner Auktionswoche für Moderne Kunst und Impressionismus, am heutigen Dienstagabend bei Christie’s ihren Auftakt nimmt und morgen, Mittwoch, ihren Höhepunkt bei Sotheby’s erleben dürfte, steht im Zeichen von Gustav Klimt.
Das 1907 am Attersee entstandene Gemälde «Bauerngarten (Blumengarten)» dürfte für zumindest 35 Millionen Pfund den Besitzer wechseln. Wer der aktuelle Verkäufer ist, gibt allerdings Rätsel auf. Der langjährige Besitzer soll Informationen der «New York Times» zufolge der in London lebende kanadische Sammler David Graham gewesen sein, laut Kennzeichnung im Katalog gehört das Gemälde nun aber zumindest teilweise dem Auktionshaus Sotheby’s selbst.
Werke von Klimt gelten als hervorragende Geldanlage – hat doch Oprah Winfrey erst im Vorjahr das «Porträt Adele Bloch-Bauer II» für 150 Millionen Dollar an einen chinesischen Sammler verkauft, nachdem sie es selbst im Jahr 2006 für 87,9 Millionen Dollar ersteigert hatte.
Aber auch Werke von Paul Gauguin, dessen «Te Fare (La Maison)» bei Christie’s mit einem Schätzwert von 12 bis 18 Millionen Pfund zur Versteigerung kommt, Hochkarätiges von Pablo Picasso, Claude Monet, Amedeo Modigliani und vielen weiteren Meistern der Moderne buhlen dieser Tage um die Gunst der High-End-Kunstsammler.
Für den Kunstmarkt ist es nach einem nicht ganz leichten Jahr 2016 auch eine Nagelprobe für das Vertrauen der Käufer in politisch unsicheren Zeiten – und London ist aufgrund des seit dem Brexit-Votum geschwächten Pfundes ein attraktiver Standort.
Für die Abendauktion bei Sotheby’s mit ihren 55 Losen wird insgesamt ein Mindestumsatz von 156,3 Millionen Pfund erwartet, für den heutigen Abend bei Christie’s rechnet man zumindest mit Erlösen von 101,8 Millionen Pfund.