Die Los Angeles Kings sind noch einen Sieg vom Stanley Cup entfernt. Die Kalifornier gewinnen bei den New York Rangers 3:0 und führen in der Best-of-7-Serie ebenfalls 3:0.
Um den Final zu erreichen, hatten die Kings die maximale Zahl von 21 Partien benötigt. Nun sind sie drauf und dran, als erstes Team seit den Detroit Red Wings im Jahr 1998 die Finalserie mit einem «Sweep» zu gewinnen. Das Team von Darryl Sutter weiss jedoch ganz genau, dass man sich nach einem 3:0 noch nicht in Sicherheit wiegen darf, hat es es doch im Achtelfinal gegen die San Jose Sharks selber ein 0:3 aufgeholt. Insofern ist Los Angeles gewarnt.
In einem Final haben ein solches Comeback allerdings einzig die Toronto Maple Leafs im Jahr 1942 gegen die Detroit Red Wings geschafft. Die Statistik spricht gar für ein 4:0 der Kings, gelang es doch seit 1982 von neun Teams einzig den New Jersey Devils nach einem 0:3 im Final die Serie noch zu verlängern – 2012 gegen die … Los Angeles.
Waren die ersten beiden Finalpartien im Staples Center hart umstritten gewesen und wurden jeweils erst in der ersten oder zweiten Verlängerung entschieden, war es diesmal eine klare Sache. Das Endresultat stand bereits nach 38 Minuten fest. Der Schweizer Verteidiger Rafael Diaz kam bei den Rangers wie bereits in Spiel 2 nicht zum Einsatz.
Das 1:0 durch Jeff Carter, der seinen zehnten Treffer in den laufenden Playoffs schoss, fiel 0,8 Sekunden vor der ersten Pausensirene. Für die New Yorker war nicht nur der Zeitpunkt äusserst ärgerlich, das Tor hätte auch nicht fallen dürfen. Weil zwei Spieler der Rangers bei Justin Williams waren, konnte dieser den freistehenden Carter bedienen, der aus guter Position zum Abschluss kam. Zudem hatte die Gastgeber Pech, lenkte doch Daniel Girardi den Schuss unglücklich ab. Williams liess sich mit dem Zuspiel bereits seinen sechsten Skorerpunkt im Final gutschreiben. Mit dem 1:0 gingen die Kings zum ersten Mal überhaupt in der Finalserie in der regulären Spielzeit in Führung.
Das 2:0 erzielte Verteidiger Jake Muzzin in der 25. Minute im Powerplay – dessen Schuss von der blauen Linie wurde ebenfalls abgelenkt (von Martin St. Louis). Für den dritten Treffer zeichnete Mike Richards nach einem Konter verantwortlich, nachdem die Rangers im Forechecking zu viel Risiko eingegangen waren. Das 3:0 fiel mit dem 13. Schuss der Gäste, die sich diesmal äusserst kaltblütig präsentierten. In den letzten beiden Dritteln lautete das Schussverhältnis 28:10 (total 32:15) zu Gunsten des Heimteams. Der überragende Kings-Keeper Jonathan Quick, der MVP der Playoffs 2012, liess sich aber nicht bezwingen und feierte den dritten Shutout in der entscheidenden Meisterschaftsphase.
Damit kann das Team aus Los Angeles in der Nacht auf Donnerstag in der zweiten Begegnung in New York alles klar machen. Es wäre für die Kings der zweite Stanley-Cup-Triumph nach 2012 – auch damals gewannen sie die ersten beiden Partien in der Verlängerung und siegten in Spiel 3 zu Null. Die Rangers dagegen brauchen einen Sondereffort, um erstmals seit 1994 die wichtigste Trophäe im Eishockey in die Höhe stemmen zu können.