Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda analysiert Lucien Favre die Ausgangslage des FC Bayern vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Atletico Madrid.
In München kommt es am Dienstag zum Duell zweier komplett verschiedener Spielkulturen. Pep Guardiola, den Favre überaus schätzt, entwirft primär offensiv ausgerichtete Equipen, sein argentinischer Antipode Diego Simeone hat die derzeit beste Defensive Europas formiert.
Favre ist von der solidarischen Arbeit der Madrilenen beeindruckt: «Auch die Stürmer helfen mit, alle sind kompakt, bei der Auslösung von Konterschlägen ist das ideal.» Die Systemsicherheit sei ein Plus von Simeone: «Sein Konzept ist klar, an seiner 4-2-2-Formation rüttelt er nicht. Der Erfolg gibt ihm absolut recht.»
Und doch ortet der langjährige Bundesliga-Coach von Mönchengladbach in den spanischen Couloirs mögliche Angriffsflächen für die Bayern: «Mit extrem viel Pressing im richtigen Moment, mit mehr Höhe hat Atletico Mühe.»
Sollte es dem deutschen Rekordmeister gelingen, im linken und rechten Mittelfeld Überzahlsituationen zu schaffen, sei ein Umschwung machbar, vermutet Favre. «Blitzschnelle Kombinationen und rasante Querpässe sind die Voraussetzung», so der Schweizer Trainer-Maestro.
Auch 225 Tage nach seinem einstweiligen Rückzug aus dem Tagesgeschäft verfolgt Favre jedes Detail und jede Entwicklung im europäischen Business.