Tom Lüthi ist trotz eines Sturzes gleich zu Beginn des ersten Trainingstages zum GP von Australien klar der schnellste Schweizer. Schneller als der Berner waren einzig Esteve Rabat und Sandro Cortese.
Lüthi kam am Freitagmorgen auf seiner zweiten Runde zu Fall, ohne sich aber zu verletzen. «Ich habe nach dem Sturz das Motorrad aufgestellt, bin dann querfeldein über die Wiese in Richtung Box gefahren, wo die Jungs toll gearbeitet und das Motorrad so schnell wieder hingekriegt haben, dass ich noch in der gleichen Session weiterfahren konnte», so der Berner. Rund 20 Minuten verlor Lüthi durch diesen Zwischenfall. Doch zurück auf der Strecke fand der Sieger des letzten Rennens (in Motegi/Jap) einen guten Rhythmus, wodurch er trotz weniger Runden als viele seiner Konkurrenten noch die viertbeste Zeit dieser Session fahren konnte.
Noch besser lief es Lüthi am Nachmittag als Dritter. Einzig WM-Leader Rabat, der am Freitag in Australien in einer eigenen Kategorie fuhr, und der Deutsche Cortese, der seine beste Rundenzeit allerdings in Lüthis Windschatten fuhr, blieben vor dem Berner. Dessen Rückstand auf Rabat betrug 0,624 Sekunden. «Es sind schwierige Verhältnisse auf der Strecke», war Lüthi trotzdem nicht ganz zufrieden. Ihm fehle vor allem in den wenigen Rechtskurven teils der Grip und es gelte, noch ein besseres Set-up zu finden, so der Berner.
Dominique Aegerter hingegen kam erneut nicht auf Touren. Als 19. des ersten Trainingstages verlor der WM-Vierte fast eineinhalb Sekunden auf den überlegenen Rabat, der am Sonntag (Moto2-Start um 5.20 Uhr Schweizer Zeit) vorzeitig Weltmeister werden kann.
Nur wenig mehr als Aegerter büsste Krummenacher ein (22.). Für Streckenneuling Robin Mulhauser, der sowohl am Morgen wie am Nachmittag stürzte, resultierte mit fast fünf Sekunden Rückstand nur der 34. Platz.
Die zwei freien Trainings in der Moto2-Klasse waren von vielen Stürzen geprägt. Diese sind wohl auf die neuen Reifen von Fabrikant Dunlop zurückzuführen, der für das GP-Wochenende auf dem Circuit auf Phillip Island eine härtere Pneumischung zur Verfügung stellte. Dadurch erreichten die Reifen nicht so schnell wie gewohnt die nötige Betriebstemperatur.
Die Tagesbestzeit in der MotoGP-Klasse sicherte sich Jorge Lorenzo. Der Spanier, der die letzten zwei Rennen in Aragonien und Japan gewonnen hat, blieb um anderthalb Zehntel vor seinem Landsmann Aleix Espargaro. Marc Marquez, der schon drei Rennen vor Saisonschluss als Weltmeister feststeht, reihte sich als Dritter ein. Der Start zum Rennen der Königsklasse erfolgt am Sonntag um 7.00 Uhr Schweizer Zeit. Moto3-Schnellster am Freitag war der Brite Danny Kent.