Lufthansa-Chef Franz will keine weiteren Übernahmen

Lufthansa-Chef Christoph Franz hat Spekulationen über die mögliche Übernahme weiterer Fluggesellschaften zurückgewiesen. „Unter unserem Dach ist derzeit kein Platz für zusätzliche Partner“, sagte er laut einem am Freitag publizierten Bericht der Mitarbeiterzeitschrift „Lufthanseat“ vor Führungskräften.

Lufthansa-Chef Christoph Franz (Archiv) (Bild: sda)

Lufthansa-Chef Christoph Franz hat Spekulationen über die mögliche Übernahme weiterer Fluggesellschaften zurückgewiesen. „Unter unserem Dach ist derzeit kein Platz für zusätzliche Partner“, sagte er laut einem am Freitag publizierten Bericht der Mitarbeiterzeitschrift „Lufthanseat“ vor Führungskräften.

Die Fluggesellschaft hatte zuletzt grundsätzliches Interesse an der portugiesischen Fluglinie TAP bekundet, verzichtete laut Medienberichten jedoch am Ende auf eine Offerte. Auch als möglicher Käufer der skandinavischen SAS wird die Lufthansa immer wieder ins Spiel gebracht.

Seit Jahren befindet sich der deutsche Fluganbieter auf Expansionskurs. Ab 2005 ging die Swiss schrittweise in den Besitz der Lufthansa über. Später folgten unter anderem die Übernahmen von Austrian Airlines und British Midland Airways. Mittlerweile ist die Gruppe die grösste Fluggesellschaft Europas.

Laut Franz steht statt Übernahmen jetzt der Umbau des bestehenden Geschäfts im Vordergrund. „Zwar erreichen wir bei Passagierzahlen und Erlösen historische Marken, aber wir müssen unser Haus für die Zukunft fit machen“ sagte er. „Dafür sind schnelle Veränderungsprozesse notwendig, selbst wenn wir in der Öffentlichkeit dafür keinen Applaus bekommen.“

Sparprogramm läuft

Die Lufthansa versucht derzeit mit einem 1,5 Milliarden Euro schweren Sparprogramm mehr Luft für künftige Investitionen zu bekommen. Dazu sollen unter anderem die Direktverbindungen in Deutschland und Europa mit der Billigtochter Germanwings zusammengelegt werden.

Das Management will mit der Neuorganisation die Millionenverluste im Europaverkehr ausserhalb der Drehkreuze Frankfurt und München eindämmen.

Gegenwind von der Gewerkschaft

Von der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo kommt Gegenwind: Die Flugbegleiter von Germanwings verdienen laut Ufo bis zu 40 Prozent weniger als ihre Kollegen bei der Lufthansa. Die Gewerkschaft fürchtet, dass rund 1200 Lufthanseaten zu einem Wechsel gezwungen und die billigeren Konditionen später auf weitere Unternehmensbereiche ausgeweitet werden könnten.

Ufo und Lufthansa versuchen gerade, den Tarifkonflikt, der bereits zu Streiks der Flugbegleiter geführt hat, in einer Schlichtung zu lösen.

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