Die Lufthansa hat im vergangenen Jahr unter dem Strich einen Verlust eingeflogen. Dieser betrug 13 Millionen Euro, wie der Swiss-Mutterkonzern am Mittwoch mitteilte.
Im Jahr zuvor hatte dort noch ein dickes Plus von 1,1 Milliarden Euro gestanden; allerdings wesentlich hervorgerufen durch steuerliche Sondereffekte aus einer Umstrukturierung der Cateringtochter Sky Chefs.
Operativ wies Europas grösste Fluggesellschaft einen Gewinn von 820 Millionen Euro aus nach 1 Milliarde Euro im Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs von 26,5 Milliarden Euro auf 28,7 Milliarden Euro.
Aus den Vergleichszahlen von 2010 sei zur besseren Vergleichbarkeit jeweils der Beitrag der britischen Tochtergesellschaft British Midlands (bmi) herausgerechnet worden, erläuterte eine Sprecherin.
Das Unternehmen ist an die British Airways-Mutter IAG verkauft worden und wird in der 2011er-Bilanz als aufgegebener Geschäftsbereich geführt. Dieser trug zum negativen Konzernergebnis einen Verlust von 285 Millionen Euro bei.
Der Vorstand will der Hauptversammlung eine von 60 auf 25 Cent abgesenkte Dividende pro Aktie empfehlen. Nähere Informationen über die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder will der Konzern auf seiner Bilanzmedienkonferenz am 15. März geben.
Zuletzt hatte die Lufthansa unter den weiter steigenden Energiepreisen und dem anhaltenden Druck auf die Margen insbesondere auf der Kurz- und Mittelstrecke gelitten.
Negativ auf das Geschäft wirkten sich auch die deutsche Luftverkehrssteuer, angedrohte Lotsenstreiks und das Nachtflugverbot am Drehkreuz Frankfurt aus. Das Angebot war nicht so stark ausgeweitet worden wie zunächst geplant.
Harter Sparkurs
Lufthansa-Chef Christoph Franz hat seine Belegschaft bereits vor Wochen auf einen harten Sparkurs eingeschworen. Ziel der Massnahmen unter dem Namen „Score“ ist nach Unternehmensangaben eine nachhaltige Ergebnissteigerung bis 2014 von mindestens 1,5 Milliarden Euro.
Man benötige die höheren Ergebnisse, um anstehende Investitionen in Flotte und innovative Produkte zu bewältigen. Dazu plant Lufthansa eine engere Integration ihrer verbliebenen Töchter Swiss, Austrian Airlines, Germanwings und Brussels Airlines. Zuletzt war auch über eine Trennung vom Verlustbringer Austrian spekuliert worden, bei dem derzeit harte Sanierungsverhandlungen mit der Belegschaft laufen.