Lufthansa stellt Piloten kein neues Angebot in Aussicht

Kurz vor Ende des dreitägigen Streiks hat die Lufthansa ihren Piloten kein neues Angebot in Aussicht gestellt. „Wir fordern Cockpit auf, ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren“, sagte Kay Kratky, Vorstand der Lufthansa Passage, am Freitag.

Blieben am Boden: Lufthansa-Maschinen in Düsseldorf (Bild: sda)

Kurz vor Ende des dreitägigen Streiks hat die Lufthansa ihren Piloten kein neues Angebot in Aussicht gestellt. „Wir fordern Cockpit auf, ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren“, sagte Kay Kratky, Vorstand der Lufthansa Passage, am Freitag.

Auch eine Schlichtung könne letztlich ein probates Mittel sein. Dabei würde ein neutraler Vermittler eingesetzt, der dann der Lufthansa und den Piloten einen Kompromiss vorschlagen würde.

Die Pilotenvereinigung Cockpit hatte mehrmals betont, nur bei einem verbesserten Angebot der Lufthansa überhaupt an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Streitpunkt ist die sogenannte Übergangsversorgung, die es den Piloten bislang erlaubt, ab 55 in einen bezahlten Frühruhestand zu gehen.

Die Verhandlungen sollten „in den nächsten Tagen“ wiederaufgenommen werden, sagte Kratky in Frankfurt. Vorrangig gehe es aber zunächst darum, die Folgen des Streiks aufzuräumen. „Diese Zeit gönnen wir uns noch.“

Die Folgen des Streiks bezeichnete die Lufthansa als „verheerend“. So koste der dreitägige Arbeitsausstand der Piloten die Lufthansa rund 35 bis 75 Mio. Euro, sagte Kratky. Mit der Annullierung von 3800 Flügen habe die Airline die Situation aber sehr früh richtig eingeschätzt.

Ab Freitagabend fliegt Lufthansa wieder

Bereits am Freitagabend beginnt die Lufthansa den Normalbetrieb wieder anzufahren. Die erste Maschine des regulären Flugplans werde noch am gleichen Tag in Singapur abheben. Bereits am Samstag werden an den deutschen Flughäfen die Nordamerika-Flüge erwartet. Nur rund 40 Flüge sollen am Samstag noch ausfallen. Auch die Lufthansa-Tochter Germanwings will ab Samstag wieder regulär 252 Verbindungen fliegen.

Man werde knapp 1800 Verbindungen fliegen und dafür rund 5000 Besatzungsmitglieder in Kabine und Cockpit einsetzen, sagte Krisenstabs-Chef Werner Knorr. Wenige Einzelverbindungen seien schon vor mehreren Tagen abgesagt worden. Lufthansa hat Knorr zufolge vor dem Streik geplant Maschinen im Ausland stehen lassen, damit diese am Samstagmorgen in die deutschen Drehkreuze fliegen können.

Die Techniker der Lufthansa müssten Sonderschichten einlegen, um die lang abwesenden Jets zu warten, erläuterte Knorr. Auch wenn der Flugbetrieb für die Passagiere bereits wieder völlig normal laufe, seien in der kommenden Woche noch zahlreiche Nacharbeiten notwendig. So müssten noch mehr als 10’000 Dienstpläne geändert werden.

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