Zum zehnten Mal in Folge endet das Tessiner Derby mit einem Heimsieg. Für einmal sorgen die Schweizer von Lugano für das 5:3 gegen Schlusslicht Ambri-Piotta.
Wenigstens zuhause bleibt Lugano eine Macht. Mit dem erst zweiten Sieg in den letzten sieben Spielen verschaffte sich Coach Doug Shedden etwas Luft. Es waren bezeichnenderweise die Schweizer «Mitläufer» und nicht die hochgelobten Schweden, die für die Entscheidung sorgten. Zweimal Luca Fazzini sowie die beiden Verteidiger Steve Hirschi und Massimo Ronchetti erzielten die Treffer zur 4:2-Führung der Luganesi nach 45 minuten.
Dass gerade zwei Abwehrspieler wichtige Tore erzielten, ist erstaunlich, gehen doch Shedden langsam die Verteidiger aus. Im ersten Drittel verletzte sich auch noch Daniel Sondell, so dass ihm gerade noch vier gelernte Abwehrspezialisten zur Verfügung stehen.
Ambri startete nach dem 3:2-Erfolg am Freitag gegen Lausanne perfekt und ging nach nur zwei Minuten durch Thibaut Monnet in Führung. Diese hatte jedoch nur 29 Sekunden Bestand, ehe sich Sandro Zurkirchen von Fazzini zwischen den Schonern erwischen liess. Der Schlussmann von Ambri erwischte nicht den besten Abend und wurde auch bei Ronchettis 3:2 von einem harmlosen Schuss aus der Drehung überrascht. Die Leventiner steckten jedoch nicht auf. Mehr als das 3:4 durch das erste Saisontor von Igor Jelovac knapp zehn Minuten vor Schluss lag aber nicht mehr drin, Maxim Lapierre machte mit dem 5:3 ins leere Tor alles klar.
Gerade noch 6764 Zuschauer fanden den Weg in die Resega, 800 weniger als im ersten Derby in Lugano vor zweieinhalb Monaten. Es ist die Quittung für eine bisher schlechte Saison beider Mannschaften. Als «Derby della paura» (Derby der Angst) hatte das Tessiner Fernsehen die Partie bezeichnet. Angst um seinen Job muss vor allem Ambri-Coach Hans Kossmann haben. Sein Team hat nur 2 der letzten 13 Spiele gewonnen und liegt schon etwas abgeschlagen am Tabellenende. Vor einem Jahr wurde Serge Pelletier nach einem 3:6 im Derby entlassen und durch Kossmann ersetzt.
Telegramm:
Lugano – Ambri-Piotta 5:3 (2:1, 1:1, 2:1)
6764 Zuschauer. – SR Vinnerborg/Wiegand, Bürgi/Kovacs. – Tore: 3. (2:06) Monnet (Pesonen, Mäenpää) 0:1. 3. (2:29) Fazzini (Bertaggia) 1:1. 7. Hirschi (Klasen, Zackrisson) 2:1. 23. Bianchi (Fora) 2:2. 33. Ronchetti (Bertaggia) 3:2. 45. Fazzini 4:2. 51. Jelovac 4:3. 60. (59:18) Lapierre (Brunner, Zackrisson) 5:3 (ins leere Tor).- Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Lugano, 2mal 2 Minuten gegen Ambri. – PostFinance-Topskorer: Klasen; Emmerton.
Lugano: Merzlikins; Chiesa, Hirschi; Sartori, Sannitz; Sondell, Riva; Ronchetti; Klasen, Zackrisson, Lapierre; Brunner, Hofmann, Bürgler; Walker, Gardner, Reuille; Fazzini, Morini, Bertaggia; Romanenghi.
Ambri-Piotta: Zurkirchen; Zgraggen, Mäenpää; Ngoy, Jelovac; Fora, Gautschi; Berger, Trunz; Monnet, Emmerton, Pesonen; Berthon, Hall, Lauper; Bastl, Kamber, Lhotak; Bianchi, Fuchs, Kostner.
Bemerkungen: Lugano ohne Martensson (überzähliger Ausländer), Vauclair, Wilson, Furrer, Ulmer und Fontana, Ambri ohne Duca, Guggisberg und D’Agostini (alle verletzt). Pfostenschüsse: Zackrisson (9.); Lauper (36.). Sondell verletzt ausgeschieden (16.). Timeout Ambri (58.). Ambri von 57:43 bis 59:18 ohne Goalie.
Rangliste:
1. ZSC Lions 25/50. 2. Zug 24/49. 3. Bern 23/48. 4. Lausanne 23/38. 5. Kloten 23/37. 6. Davos 24/34. 7. Lugano 24/33. 8. Biel 24/32. 9. Genève-Servette 23/31. 10. Fribourg-Gottéron 23/28. 11. SCL Tigers 24/27. 12. Ambri-Piotta 26/22.