Dem HC Lugano gelingt nach miserablem Saisonstart gegen Servette womöglich der Befreiungsschlag. Lugano kommt mit 5:1 im vierten Spiel in der Resega zum ersten Heimsieg.
Die Geschichte des Spiels wurde früh geschrieben. Frédéric Iglesias, der Genfer Verteidiger, der von Trainer Chris McSorley regelmässig am wenigsten Eiszeit erhält, schoss nach sieben Minuten in der Angriffszone gleich zweimal hintereinander Akteure des HC Lugano an. Dies führte zum Tempogegenstoss, den Stefan Ulmer zum 1:0 erfolgreich abschloss. Vier Minuten später erhöhte der PostFinance-Topskorer Fredrik Pettersson auf 2:0. Und alle Genfer Vorsätze, die Partie noch aus dem Feuer zu holen, erhielten bloss 41 Sekunden nach der ersten Pause durch das dritte Goal Luganos einen herben Dämpfer. Und spätestens mit dem 4:1 in der 30. Minute, dem zweiten Goal Ulmers, war der Mist in der Resega geführt.
Stefan Ulmer, der 24-jährige Österreicher aus Dornbirn, der in der Juniorenabteilung der Lions grossgeworden ist, verkörperte Luganos Wende zum Guten. Nach fünf Runden hatte Verteidiger Ulmer in der Plus-/Minusstatistik der NLA den 276. und letzten Platz belegt (mit einer Minus-8-Bilanz). Gegen Servette gelangen ihm die wichtigsten Tore: das frühe Führungstor und das siegsichernde 4:1.
Allerdings machten es die Genfer im Krisengipfel – beide Teams hatten zuletzt dreimal hintereinander verloren – Lugano einfach, das verlorene Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Servette leistete sich viel zu viele Fehler. Immer wieder boten sich Lugano Kontermöglichkeiten wegen Fehlpässen und Fehlentscheiden von Genfer Akteuren in der Offensivzone. Das ermöglichte Lugano schon in den ersten 29 Minuten vier Goals. Zuvor hatte die hochgelobte Tessiner Offensive in der Meisterschaft bloss elf Treffer erzielt, die wenigsten in der NLA.
Auch Trainer Patrick Fischer drückte erstmals seit seiner Vertragsverlängerung bis 2018 wieder die richtigen Knöpfe. Fischer setzte im Tor auf Elvis Merzlikins, der bislang über die klar stärkeren Statistiken verfügt als die vermeintliche Nummer 1, Daniel Manzato. Merzlikins führte Lugano mit 35 Paraden zum zweiten Saisonsieg. Lugano hat alle seine bislang sechs gewonnenen Punkte mit Merzlikins im Tor geholt.
Lugano – Genève-Servette 5:1 (2:0, 2:1, 1:0)
4887 Zuschauer. – SR Kurmann/Vinnerborg, Espinoza/Küng. – Tore: 8. Stefan Ulmer (Brunner, Kparghai) 1:0. 12. Pettersson (Gregory Hofmann, Ilari Filppula) 2:0. 21. (20:41) Reuille (Philippe Furrer, Pettersson/Ausschluss Bezina) 3:0. 23. Fransson (Mayer) 3:1. 30. Stefan Ulmer (Bertaggia, Fazzini) 4:1. 49. Brunner (Bertaggia/Ausschluss Chiesa!) 5:1. – Strafen: 4mal 2 plus 5 Minuten (Chiesa) plus Spieldauer (Chiesa) gegen Lugano, 10mal 2 plus 10 Minuten (Traber) gegen Genève-Servette. – PostFinance-Topskorer: Pettersson; Tom Pyatt.
Lugano: Merzlikins; Stefan Ulmer, Philippe Furrer; Chiesa, Kienzle; Kparghai, Hirschi; Sartori; Reuille, Klasen, Brunner; Gregory Hofmann, Ilari Filppulla, Pettersson; Julian Walker, Romanenghi, Morini; Bertaggia, Steinmann, Fazzini; Diego Kostner.
Genève-Servette: Mayer; Loeffel, Mercier; Vukovic, Fransson; Bezina, Eliot Antonietti; Iglesias; Riat, Tom Pyatt, Pedretti; Jérémy Wick, Romy, Rubin; Jacquemet, Lombardi, D’Agostini; Kast, Roland Gerber, Traber; Douay.
Bemerkungen: Lugano ohne Martensson, Julien Vauclair und Sannitz, Genève-Servette ohne Bays, Picard, Almond und Rod (alle verletzt). Eliot Antonietti verletzt ausgeschieden (45.). – Timeout Lugano (53.).
Rangliste: 1. Fribourg-Gottéron 5/13 (24:15). 2. Biel 5/13 (21:12). 3. Zug 5/12 (16:11). 4. ZSC Lions 6/11 (19:17). 5. Ambri-Piotta 5/8 (14:18). 6. Bern 6/8 (24:20). 7. Lausanne 5/7 (11:11). 8. Davos 5/6 (16:18). 9. Lugano 6/6 (16:18). 10. Genève-Servette 6/6 (15:19). 11. Kloten Flyers 5/3 (14:23). 12. SCL Tigers 5/3 (12:20).