Die Grasshoppers und der FC Lugano trennen sich 0:0 nach einem Spiel, das keine hohen Wellen wirft. Beide Mannschaften erspielten sich nur je eine hochkarätige Torchance.
Die Grasshoppers haben ihre Magie in den Heimspielen verblassen lassen. Nach anfänglich fünf Heimsiegen haben die Zürcher im Letzigrund nunmehr viermal in Folge Punkte liegenlassen – und zwar zuletzt gegen Widersacher, gegen die man ihnen einen Sieg zugetraut hätte: Thun (1:1), S. Gallen (2:2) und Lugano (0:0)
Die Tessiner spielten ähnlich solid wie letzten März beim überraschenden 1:0-Auswärtssieg bei GC, der ihnen in der Endabrechnung den Ligaerhalt einbrachte.
In der ersten Halbzeit blieben die brenzligen Szenen vor beiden Toren fast vollständig aus. Mit einem abgelenkten Weitschuss von Domen Crnigoj wäre Lugano nach 24 Minuten dennoch um ein Haar in Führung gegangen. Die Grasshoppers dagegen suchten den Weg zum Tor anfänglich auf zu behäbige und zu komplizierte Weise. Die beste Chance der Zürcher vor der Pause eröffnete sich ihnen mit einem Freistoss an der Strafraumgrenze, den Kim Källström knapp verzog. Der Newcomer Nicolas Hunziker, 20-jährige Leihgabe des FC Basel, war als einziger Stürmer der Grasshoppers lange Zeit isoliert und kam nicht zum Zug. Hunziker wurde nach gut einer Stunde durch Ridge Munsy ersetzt. Aber der ausser Form geratene Luzerner machte es nicht besser.
Der wohl gefährlichste Spielzug wurde von der Spielleitung fälschlicherweise unterbunden. Luganos Goalgetter Ezgjan Alioski hätte mit einem Steilpass allein aufs Tor ziehen können, er wurde aber wegen eines angeblichen Offside zurückgepfiffen. Um die erste und einzige wirklich grosse Chance der Grasshoppers zu sehen, mussten sich die Fans bis in die 92. Minute gedulden. Der Ex-Luganese Marko Basic zwang Torhüter Mirko Salvi mit einem Kopfball nach einem Corner zu einer guten Parade.
Für Lugano kommt der Punktgewinn wie gerufen. Waren sie zuletzt nur mit viel Glück zu einem 1:1 daheim gegen den FC Thun gekommen, war das Remis bei den Grasshoppers hochverdient. Die Tessiner können auf diese Weise die Serie von vier Niederlagen verdauen. Und ihr italienischer Trainer Andrea Manzo darf darauf hoffen, auch nach der Winterpause noch in der Gunst des rund um das Cornaredo alles bestimmenden Präsidenten Angelo Renzetti zu stehen. Renzetti hatte die Spiele gegen Thun und GC zu Manzos Schicksalsspielen erhoben.
Grasshoppers – Lugano 0:0
4200 Zuschauer. – SR Jaccottet.
Grasshoppers: Vasic; Lavanchy (93. Lüthi), Basic, Bamert, Antonov; Brahimi, Källström; Caio, Sigurjonsson (79. Gjorgjev), Andersen; Hunziker (62. Munsy).
Lugano: Salvi; Padalino (51. Mihajlovic), Sulmoni, Golemic, Jozinovic; Piccinocchi (46. Rey); Alioski, Vecsei, Mariani, Crnigoj; Mizrachi.
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Pnishi (gesperrt), Tabakovic und Sherko (beide verletzt). Lugano ohne Aguirre, Ceesay (beide gesperrt), Sabbatini, Rosseti, Orlando (alle verletzt) und Culina (rekonvaleszent). Piccinocchi und Padalino verletzt ausgeschieden. 82. Heber von Mariani auf die Latte. Verwarnungen: 31. Antonov (Foul), 36. Golemic (Foul), 62. Rey (Foul), 80. Alioski (Foul), 85. Brahimi (gefährliches Spiel), 89. Basic (Unsportlichkeit).