Lugano profitierte von Blindenbachers Aussetzer

Nach einer Playoff-Woche sind die ZSC Lions und Lugano wieder gleich weit. Lugano gewinnt das vierte Spiel mit 3:2 und gleicht die Serie nach Siegen zum 2:2 aus.

Luganos Riccardo Sartori drückt Pius Suter weg: Die Luganesi siegen daheim gegen die ZSC Lions (Bild: sda)

Nach einer Playoff-Woche sind die ZSC Lions und Lugano wieder gleich weit. Lugano gewinnt das vierte Spiel mit 3:2 und gleicht die Serie nach Siegen zum 2:2 aus.

Die wichtigsten Szenen ereigneten sich nach 38 Minuten. Bei einem Gegenangriff Luganos stand ein Linienrichter Severin Blindenbacher im Weg. Blindenbacher bugsierte den Linesman zu Boden. Er stiess ihn mit der Hand an den Kopf, ausserdem verhedderten sich die Schlittschuhe des Unparteiischen in Blindenbachers Stock. Blindenbacher kassierte eine Fünfminutenstrafe. Ein Verfahren und mindestens eine weitere Spielsperre (wenn nicht mehr) dürften folgen.

Die kurzfristige Folge von Blindenbachers Aussetzer: Während seines Ausschlusses skorte Lugano durch den Schweden Patrik Zackrisson zwölf Sekunden vor der zweiten Pause das wegweisende 3:2.

Die längerfristigen Konsequenzen kommen für die ZSC Lions ebenfalls ungelegen. Am Samstag in der Resega traten die Lions wegen der Verletzungen von Robert Nilsson und Mattias Sjögren sowie der Sperre gegen Patrick Thoresen mit bloss zwei Söldnern an. Thoresen kann ab Dienstag wieder mittun. Dennoch ist die Personaldecke an Schlüsselspielern bei den ZSC Lions derzeit dünner als auch schon.

Mutationen in der Aufstellung können sich indessen auch produktiv auswirken. Auch für diese These lieferte der vierte Viertelfinal einen Beweis. Bei Lugano konnte Zackrisson nur mittun, weil Maxim Lapierre wegen seiner Sperre fehlte. Mit einer Direktabnahme nach einem Traumpass von Linus Klasen erzielte ausgerechnet Zackrisson das Siegtor.

Im Schlussabschnitt kontrollierte Lugano die Partie. Die ZSC Lions kamen nur noch bei zwei Powerplay-Möglichkeiten zu Ausgleichschancen. Die grösste vergab Ryan Shannon in der 59. Minute. Sekunden später leistete sich Chris Baltisberger mit einem Crosscheck in der Offensivzone die Zweiminutenstrafe, welche die letzte Überzahlchance vorzeitig beendete.

Telegramm:

Lugano – ZSC Lions 3:2 (1:1, 2:1, 0:0). – 7604 Zuschauer. – SR Koch/Wehrli, Bürgi/Kovacs. – Tore: 14. Sannitz (Bürgler) 1:0. 20. (19:41) Herzog (Geering, Rundblad/Ausschlüsse Reuille, Ronchetti) 1:1. 28. Philippe Furrer (Fazzini/Ausschluss Marti) 2:1. 29. Marti (Seger) 2:2. 40. (39:48) Zackrisson (Klasen, Philippe Furrer/Ausschluss Blindenbacher) 3:2. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Lugano, 4mal 2 plus 5 Minuten (Blindenbacher) plus Spieldauer (Blindenbacher) gegen ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Klasen; Wick.

Lugano: Merzlikins; Philippe Furrer, Chiesa; Wilson, Stefan Ulmer; Hirschi, Ronchetti; Sartori; Klasen, Zackrisson, Fazzini; Gregory Hofmann, Martensson, Bertaggia; Walker, Gardner, Reuille; Romanenghi, Sannitz, Bürgler; Morini.

ZSC Lions: Schlegel; Blindenbacher, Jonas Siegenthaler; Geering, Rundblad; Seger, Marti; Samuel Guerra; Roman Wick, Suter, Chris Baltisberger; Pestoni, Trachsler, Künzle; Herzog, Schäppi, Kenins; Bachofner, Shannon, Hinterkircher; Phil Baltisberger.

Bemerkungen: Lugano ohne Kparghai, Brunner (beide verletzt), Julien Vauclair und Lapierre (beide gesperrt), ZSC Lions ohne Patrik Bärtschi, Sjögren und Nilsson (alle verletzt) und Thoresen (gesperrt). – Timeout ZSC Lions (59:53).

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