Lugano kann sich am Donnerstag daheim für die Playoff-Halbfinals qualifizieren. Die Tessiner gewinnen das Spiel 5 in Zürich 2:1 und führen in der Serie mit 3:2.
Nach den ausgiebigen Diskussionen der letzten Tage rund um die Sperre von ZSC-Verteidiger Severin Blindenbacher stand am Dienstag im Hallenstadion endlich wieder das Geschehen auf dem Eis im Mittelpunkt. Im Rink entwickelte sich vor 10’202 Zuschauern der erhoffte Schlagabtausch zwischen dem Qualifikationszweiten und dem letztjährigen Playoff-Finalisten. Lange mit Vorteilen für die Zürcher, das bessere Ende behielten jedoch die Gäste aus dem Tessin für sich.
Im Mittelpunkt stand mit Julien Vauclair dabei einer, der schon vor zehn Tagen im ersten Spiel der Serie für Aufsehen gesorgt hat. Damals hatte der Lugano-Verteidiger Inti Pestoni gegen den Kopf gecheckt und wurde für dieses Vergehen für drei Spiele gesperrt. Der Zusammenprall wenig später mit ZSC-Topskorer Robert Nilsson, der deswegen mit einem Innenbandabriss am rechten Knie bis Saisonende ausfällt, blieb jedoch ungeahnt.
Bei seiner Rückkehr ins Hallenstadion führte Vauclair seine Mannschaft zum ersten Auswärtssieg in der Serie. Die Luganesi waren dem ZSC zwar spielerisch unterlegen, sie gaben jedoch nie auf und wurden für ihren Aufwand belohnt. Der 1:1-Ausgleich nach 34 Minuten erzielte Vauclair fallend im dritten Nachschuss. Das Siegtor durch den 37-jährigen Routinier gut sechs Minuten vor dem Ende fiel dann in Überzahl, nachdem die Gäste zuvor fünf Powerplays ungenutzt hatten verstreichen lassen.
Der ZSC war seinem Gegner spielerisch zwar überlegen (31:24 Torschüsse), konnte diesen Vorteil aber nicht in Tore ummünzen. Erst in der 23. Minute erlöste Roman Wick die Zürcher, die wieder mit dem genesenen Schweden Mattias Sjögren aber ohne den gesperrten Patrick Thoresen antreten konnten, mit dem 1:0 in Überzahl. Für den viel gescholtenen Wick war es der erste Treffer in dieser Serie und zugleich sein 100. im Dress des ZSC.
Nun droht dem ZSC nach dem blamablen 0:4 im Vorjahr gegen den SC Bern erneut das Ausscheiden in der ersten K.o.-Phase. Das Team von Trainer Hans Wallson braucht gegen die heimstarken Luganesi am Donnertag unbedingt einen Auswärtssieg, um sich am Samstag ein siebtes und entscheidendes Spiel im Hallenstadion zu erkämpfen.
Die anderen Viertelfinal-Serien sind alle entschieden. Als dritter Halbfinalist nach Davos und Zug steht der SC Bern fest. Der Meister setzte sich daheim gegen Biel mit 4:1 durch und gewann die Serie mit dem gleichen Skore.
Telegramm:
ZSC Lions – Lugano 1:2 (0:0, 1:1, 0:1). – 12’202 Zuschauer. – SR Mollard/Vinnerborg, Castelli/Wüst. – Tore: 23. Wick (Geering/Ausschluss Hirschi) 1:0. 34. Vauclair (Zackrisson) 1:1. 55. Vauclair (Hofmann, Lapierre/Ausschluss Marti) 1:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions, 5mal 2 Minuten gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Wick; Klasen.
ZSC Lions: Schlegel; Rundblad, Geering; Seger, Marti; Phil Baltisberger, Jonas Siegenthaler; Guerra; Wick, Suter, Herzog; Kenins, Sjögren, Schäppi; Pestoni, Trachsler, Künzle; Bachofner, Shannon, Chris Baltisberger; Hinterkircher.
Merzlikins; Chiesa, Furrer; Ulmer, Vauclair; Hirschi, Ronchetti; Sartori; Fazzini, Lapierre, Sannitz; Bürgler, Zackrisson, Klasen; Bertaggia, Martensson, Hofmann; Walker, Gardner, Romanenghi; Reuille.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Nilsson (verletzt), Blindenbacher und Thoresen (beide gesperrt), Lugano ohne Kparghai und Brunner (beide verletzt), sowie Wilson (überzähliger Ausländer). Pfostenschuss Lapierre (26.). ZSC Lions ab 58:45 ohne Torhüter und mit sechstem Feldspieler.