Davos leistet sich nach einer 2:0-Führung gegen Lugano (3:4 n.P) die erst zweite Heimniederlage der Saison. Für die Tessiner hingegen endet eine mehrwöchige Negativserie.
Félicien Du Bois‘ 3:3 verlieh dem HC Davos bei vorgezogener Spengler-Cup-Ambiance – 6800 Anhänger füllten das Stadion – zwar spät nochmals Schubkraft, aufzuhalten war Lugano dennoch nicht mehr. Im Shootout hatte der Leader der Hockey-Kunst der Nordländer-Fraktion des HCL nichts mehr zu entgegnen, derweil Patrick Fischers Squadra den Absturz nach fünf sieglosen Runden stoppte.
Nicht Damien Brunner, der hoch eingeschätzte, aber im ersten Einsatz für Lugano diskrete Rückkehrer aus der National Hockey League, prägte das Spektakel, sondern Pettersson und Co. Der Liga-Topskorer düpierte Keeper Genoni mit einer wunderbaren Finte. Vor und nach ihm hatten Klasen und Filppula getroffen.
Keine Equipe in der NLA ist abhängiger vom Output der ausländischen Arbeitnehmer als die Südschweizer. Dass sie den temporären Umschwung vom 0:2 zur 3:2-Führung orchestrierten, war selbstredend kein Zufall. Klasen, seine Flaute und Verletzung wogen während der Niederlagenserie schwer, Pettersson mit seinem 28. Tor im 31. Spiel und Brett McLean stellten die Bündner mit ihrer Triplette innerhalb von neun Minuten vor unlösbare Probleme.
In der Startphase deutete praktisch nichts auf eine Rückmeldung in diesem Stil hin. Der HCD spielte seine Heimstärke in vollen Zügen aus. Die Gastgeber dominierten die zeitweise desorientierten Bianconeri ausnahmslos. Und als Dino Wieser früh auf 2:0 erhöhte, stand Del Curtos Equipe dem 3:0 mehrfach näher als Lugano einem ersten erfolgreichen Abschluss.
Neun Monate nach seinem Kreuzbandriss im Knie kehrte Beat Forster zurück. Für den Abwehrchef verlief der Abend trotz der Niederlage zufriedenstellend. Als die Tessiner ein Crescendo inszenierten, stand der 31-Jährige nicht auf dem Eis. Es ist damit zu rechnen, dass ihm Del Curto beim Spengler-Cup viel Auslauf gewähren wird, um seinen nominell besten Verteidiger wieder in Schwung zu bringen.
Das Telegramm:
Davos – Lugano 3:4 (2:0, 0:3, 1:0, 0:0) n.P.
6800 Zuschauer. – SR Koch/Kurmann, Kaderli/Kovacs. – Tore: 8. Hofmann (Jörg, Paschoud) 1:0. 15. Dino Wieser (Reto von Arx, Schneeberger) 2:0. 30. Klasen (Pettersson, Maurer) 2:1. 33. Pettersson (Sannitz) 2:2. 39. McLean (Kienzle, Reuille) 2:3. 53. Du Bois (Reto von Arx/Ausschluss Sannitz) 3:3. – Penaltyschiessen: McLean -, Koistinen 1:0; Klasen 1:1, Axelsson -; Brunner -, Corvi -; Pettersson 1:2, Reto von Arx – ; Filppula 1:3. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Davos, 4mal 2 Minuten gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Paulsson; Pettersson.
Davos: Genoni; Du Bois, Camperchioli; Schneeberger, Forster; Guerra, Koistinen; Jan von Arx, Paschoud; Hofmann, Reto von Arx, Dino Wieser; Marc Wieser, Lindgren, Paulsson; Sciaroni, Corvi, Axelsson; Simion, Walser, Jörg.
Lugano: Manzato; Ulmer, Sartori; Chiesa, Kienzle; Andersson, Kparghai; Kostner, Maurer; Brunner, Filppula, Bertaggia; Walker, McLean, Reuille; Pettersson, Sannitz, Klasen; Dal Pian, Walsky, Romanenghi.
Bemerkungen: Davos ohne Ambühl (gesperrt), Schommer (verletzt), Kindschi, Aeschlimann (alle U20-WM), Ryser, Jung (beide überzählig), Lugano ohne Vauclair, Balmelli, Hirschi, Steinmann (alle verletzt), Fazzini (U20-WM), Murray (überzählig). 33. Timeout von Davos. 56. Pfostenschuss von Filppula.