Rapperswil-Jona erzwingt gegen Lugano einen 4:2-Coup. Der NLA-Vierte bezieht gegen den Tabellenletzten nach zehn Siegen in Serie erstmals seit dem 6. Oktober 2012 eine Niederlage.
Weil der Rapperswiler Taktgeber Anders Eldebrink dem schwedischen Topskorer Nicklas Danielsson eine Pause gewährte, rückten für einmal die Vertreter der zweiten Reihe ins Zentrum: Jordy Murray beispielsweise, der gebürtige Amerikaner mit bescheidener Vergangenheit beim HC Lugano und bisher mässigem Output. Der 25-Jährige war mit seiner Doublette zum 2:0 und 3:0 ( 35.) massgeblich am erst dritten Erfolg im neuen Jahr beteiligt.
Damien Brunner hingegen spielte beim blamablen Auftritt der Südschweizer keine gute Rolle. Die Unterzahlsituation beim ersten Gegentreffer verschuldete der prominente Rückkehrer aus der NHL mit einem Foul. Vor dem kursweisenden dritten Gegentor hatte sich der Millionen-Stürmer den entscheidenden Fehlpass geleistet. Und im Schlussdrittel legte Brunner seine Formation mit einer Disziplinarstrafe gleich selber lahm.
Die Attitüde des neuen Stars der Bianconeri passte zur allgemeinen Tessiner Nonchalance. Praktisch keiner erfüllte die Ansprüche. Die auf dem Papier erhebliche Differenz von 48 Punkten war lange kaum wahrnehmbar. Erst als sich die entkräfteten Gastgeber reihenweise Strafen einhandelten, drehte der Favorit (zu spät) auf – mehr als Brunners 17. Skorerpunkt im 16. Spiel liessen die St. Galler trotz ihrer Energieprobleme indes nicht zu.
In der wohl teuersten Offensive der Schweiz gehörte nicht nur Brunner zu den Nebendarstellern, sondern für einmal auch die hoch dekorierten Schweden. Fredrik Pettersson, die mit deutlichem Abstand beste Offensivkraft Liga, fand nahezu nicht statt, für seinen üblicherweise spektakulären Partner Linus Klasen war gegen die schwächste Defensive der Liga die persönliche Null-Bilanz nicht abzuwenden.
Rapperswil-Jona Lakers – Lugano 4:2 (2:0, 1:0, 1:2).
3995 Zuschauer. – SR Eichmann/Koch, Dumoulin/Tscherrig. – Tore: 3. Thibaudeau (Walsky/Strafe gegen Lugano angezeigt) 1:0. 5. Jordan Murray (Walser, Persson/Ausschluss Bertaggia) 2:0. 35. Jordan MurrayNickl (Persson/Ausschluss Hürlimann!) 3:0. 49. (48:56) Nils Berger (Ausschluss Pettersson) 4:0. 50. (49:24) Fazzini (Hirschi) 4:1. 58. Brunner (Pettersson/Ausschluss Hächler) 4:2. – Strafen: 10mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 12mal 2 plus 10 Minuten (Brunner) gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Johansson; Pettersson.
Rapperswil-Jona Lakers: Wolf: Fransson, Blatter; Walser, Sataric; Hächler, Sven Berger; Geyer; Ryser, Persson, Schommer; Kuonen, Johansson, Nils Berger; Thibaudeau, Walsky, Jordan Murray; Rizzello, Schmutz, Hürlimann; Frei.
Lugano: Merzlikins; Chiesa, Kienzle; Ulmer, Vauclair; Andersson, Hirschi; Kostner, Sartori; Walker, Steinmann, Bertaggia; Pettersson, Paakkolanvaara, Klasen; Brunner, McLean, Simek; Fazzini, Sannitz, Reuille.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Weisskopf, Sieber (beide krank), Obrist, Lüthi, Neukom, Punnenovs, Friedli (alle verletzt), Danielsson (überzählig), Lugano ohne Filppula (verletzt), Kparghai, Maurer (beide krank). 59. Timeout von Lugano, danach 55:49 bis 57:51, 58:10 bis 58:21 und ab 58:32 ohne Goalie.