Ein Eigentor von Verteidiger Mickaël Facchinetti kurz nach der Pause leitet für den FC Lugano einen verdienten 2:1-Heimsieg gegen Thun ein – und den dritten Sieg in der Super League in Serie.
Wäre Facchinetti in der fraglichen Szene nicht im eigenen Strafraum gewesen, hätten die Luganesi das Tor dennoch erzielt. Ezgjan Alioski – der Tausendsassa war an jedem der letzten elf Tessiner Tore entweder als Schütze oder als Vorbereiter beteiligt – zog von der linken Seite bis fast zur Grundlinie aufs Tor und spielte den Ball quer in Richtung des freistehenden Armando Sadiku. Dieser hätte den Ball ins leere Tor geschoben. Facchinetti grätschte in der Verzeiflung in den Querpass. Alioski war vor seinem langen Lauf aus Offsideposition gestartet. Das Tor hätte nicht zählen dürfen.
Gegen eine etwas offenere Thuner Abwehr traf Alioski nach 64 Minuten zum 2:0. Auch dieses Tor war nicht zwingend. Der Berner aus mazedonischer Familie übertölpelte Torhüter Guillaume Faivre mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel. Dieses Tor besiegelte die dritte Thuner Niederlage in Serie. Überdies wurde der eingewechselte Enrico Schirinzi zehn Minuten vor dem Ende mit der Roten Karte des Feldes verwiesen. Er soll gegen nach einem Zweikampf gegen einen am Boden liegenden Gegner nachgetreten haben. Das Tor der Gäste erzielte Dejan Sorgic erst in der 94. Minute, wenige Sekunden vor dem Abpfiff.
Jeff Saibenes Nachfolger Mauro Lustrinelli hatte die wichtigsten Korrekturen in der Thuner Mannschaft vornehmen können. Es gelang ihm, die Defensivarbeit nach der ernüchternden 2:4-Heimniederlage gegen Lausanne eindeutig zu festigen. Und dies immerhin für den Match gegen den FC Lugano, der zuletzt gegen Sion in der Offensive überzeugt und viermal getroffen hatte. Die Festung hielt etwas mehr als eine Halbzeit sehr, aber nicht länger.
Lustrinelli ersetzte in der Viererabwehr Enrico Schirinzi und Thomas Reinmann durch Stefan Glarner und Nicolas Schindelholz. Das Kollektiv der Berner Oberländer funktionierte 45 Minuten lang ausgezeichnet. Dies müsste die Mannschaft für die kommenden Aufgaben ermutigen.
Sieht man von einem gefährlichen Schuss von Goalgetter Ezgjan Alioski aus recht spitzem Winkel ab, kamen die Luganesi in der ersten Halbzeit zu keinen nennenswerten Chancen. Die gefälligeren Angriffe bauten die Gäste auf, aber auch ihnen fehlte die Durchschlagskraft. Nur ein Abschlussversuch von Christian Fassnacht, der Mitte März beim 5:2-Heimerfolg gegen Lugano zwei Tore geschossen hatte, verdient Erwähnung. So ging der ersten Halbzeit jeglicher richtige Höhepunkt ab. Das 0:0 war bis dorthin das logische Zwischenergebnis.
Lugano – Thun 2:1 (0:0)
4563 Zuschauer. – SR Hänni. – Tore: 49. Facchinetti (Eigentor) 1:0. 64. Alioski (Mariani) 2:0. 94. Sorgic (Schindelholz) 2:1.
Lugano: Salvi; Cümart, Sulmoni, Golemic; Crnigoj, Mariani (78. Vecsei), Piccinocchi, Sabbatini, Mihajlovic; Alioski (87. Carlinhos), Sadiku (93. Padalino).
Thun: Faivre; Glarner, Schindelholz, Bürgy, Facchinetti (78. Peyretti); Tosetti (69. Schirinzi), Hediger, Lauper, Fassnacht; Sorgic, Rapp (53. Spielmann).
Bemerkungen: Lugano ohne Jozinovic und Rosseti (beide verletzt). Thun ohne Bürki, Ferreira und Bigler (alle verletzt). 83. Rote Karte gegen Schirinzi (Nachtreten). Verwarnungen: 14. Mariani (Foul), 59. Glarner (Schwalbe), 64. Spielmann (Foul), 71. Lauper (Foul).
Die weiteren Resultate vom Montag: Young Boys – Grasshoppers 0:1 (0:0). Luzern – St. Gallen 2:0 (0:0).
Rangliste: 1. Basel 28/73 (73:21). 2. Young Boys 28/53 (60:39). 3. Sion 28/45 (51:44). 4. Luzern 28/43 (52:46). 5. Lugano 28/37 (40:51). 6. St. Gallen 28/31 (31:44). 7. Grasshoppers 28/30 (34:45). 8. Lausanne-Sport 28/27 (44:53). 9. Thun 28/27 (42:55). 10. Vaduz 28/22 (33:62).