Der weissrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat Papst Franziskus zu einem Friedenstreffen mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill eingeladen. Angesichts des Konflikts in der Ukraine seien neue Initiativen nötig, «am besten auch geistliche», sagte er.
Lukaschenko erinnerte an das historische Treffen zwischen Franziskus und Kirill im Februar in Kuba, dem ersten von Kirchenführern aus West und Ost seit einem Jahrtausend. «Alles steht in Gottes Hand. Wenn er seinen Segen gibt, dann treffen sich die Oberhäupter der katholischen und der orthodoxen Kirche auf weissrussischer Erde», sagte der autoritäre Staatschef am Samstag nach einer Audienz im Vatikan der Staatsagentur Belta zufolge.
Auch ukrainische Geistliche wolle er einladen, dazu Vertreter von Judentum und Islam. «Sie sollen zusammensitzen, reden, und dann beten sie vor Millionen Pilgern im Namen des Friedens», sagte Lukaschenko.
Der Vatikan teilte zu dem Treffen nur knapp mit, es sei die Rolle der Stadt Minsk in den Friedensbemühungen für die Region gewürdigt worden.
Lukaschenko ist wegen Unterdrückung der Opposition in Weissrussland vom Westen isoliert. In seiner Hauptstadt wird aber darüber verhandelt, wie der Konflikt zwischen prorussischen Separatisten und der Kiewer Führung in der Ukraine beigelegt werden kann.