Luxemburg lenkt ein: Der luxemburgische Regierungschef Jean-Claude Juncker hat bestätigt, dass Luxemburg sein Bankgeheimnis lockern will. Das Land wird sich zudem an einem Informationsaustausch auch über Zinserträge mit den anderen EU-Ländern beteiligen.
«Wir können den automatischen Informationsaustausch gefahrlos zum 1. Januar 2015 einführen», sagte Juncker am Mittwoch in Luxemburg vor dem Parlament des Grossherzogtums. Der Finanzplatz Luxemburg sei zu diesem Schritt bereit, durch eine Lockerung des Bankgeheimnisses «gehen nicht die Lichter aus».
Luxemburg habe beschlossen, zum 1. Januar 2015 «die automatische Auskunftserteilung einzuführen für Zinserträge, die von Luxemburger Finanzinstituten an in anderen EU-Mitgliedstaaten ansässige Privatpersonen ausgezahlt werden», heisst es einer Mitteilung der Regierung vom Mittwoch.
Ziel sei, dass die Zinserträge «nach den Rechtsvorschriften letzterer Mitgliedstaaten effektiv besteuert werden, bei gleichzeitigem Schutz ihrer steuerlich nicht relevanten Daten». Luxemburg müsse zur Kenntnis nehmen, dass die internationalen Entwicklungen «auf den automatischen Informationsaustausch hinsteuern».
«Diese Entscheidung der Luxemburger Regierung erwächst aus dem Dialog, den wir über Jahre mit unseren Partnern geführt haben sowie aus unserer Analyse der künftigen Ausrichtung der internationalen Finanzwelt», heisst es in der Erklärung der luxemburgischen Regierung. «Die heutige Entscheidung ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung des Luxemburger Finanzplatzes.»