Prinzenhochzeit in Luxemburg: Thronfolger Guillaume hat Gräfin Stéphanie de Lannoy aus Belgien geheiratet. Das Paar gab sich am Freitag bei der standesamtlichen Trauung im Rathaus in Luxemburg das Jawort.
„Dies ist ein besonderer Tag in der Geschichte Luxemburgs, weil unser künftiger Staatschef geheiratet hat“, sagte Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker.
Zuvor hatten tausende Schaulustige dem 30-jährigen Prinzen und seiner zwei Jahre jüngeren Gräfin auf dem Weg vom Palast zum Rathaus zugejubelt. Am Samstag feiert das Paar kirchliche Hochzeit in der Kathedrale „Notre-Dame“.
Die Trauung im Barocksaal des Rathauses fand im Familienkreis statt. Diese Umgebung für die Eheschliessung war eine Premiere: Zum ersten Mal heiratete ein Mitglied der grossherzoglichen Familie nicht im Palast.
Nach der Vermählung suchten der Erbgrossherzog und seine Gattin die Nähe der Luxemburger. Sie schüttelten Hände und nahmen Karten entgegen. Am Abend wollten die Frischvermählten bei einem Gala-Dinner mit rund 350 Gästen im Palast feiern.
Angehörige zahlreicher Königshäuser aus ganz Europa haben sich zu der Feier angesagt. Unter ihnen sind Könige und Königinnen aus Norwegen, Schweden, Dänemark, Belgien und den Niederlanden.
Einziges Grossherzogtum
Am Freitagvormittag hatten sich rund 200 Gäste zu einem Empfang im Grossen Theater eingefunden. Darunter waren etwa Bürger, die am selben Tag wie der Prinz oder die Gräfin geboren wurden, sowie frühere Klassenkameraden.
Guillaume ist der älteste Sohn von Grossherzog Henri und soll eines Tages die Thronnachfolge antreten. Er trägt die Titel Erbgrossherzog, Erbprinz von Nassau und Prinz von Bourbon-Parma. Gräfin Stéphanie stammt aus einer der ältesten Adelsfamilien Belgiens und wurde mit der Hochzeit Luxemburgerin.
Der Politikwissenschaftler und die Germanistin hatten sich Ende April verlobt. Luxemburg zählt rund 500’000 Einwohner und ist das einzige Grossherzogtum der Welt. Den Titel Grossherzog tragen Fürsten im Rang zwischen König und Herzog.