Beim KKL Luzern soll ein neues, von einer Intendanz geleitetes Haus entstehen, das Eigen- und Fremdproduktionen anbietet und auch von Lucerne Festival genutzt wird. Zudem soll die Freie Szene stärker gefördert werden.
Regierungsrat Reto Wyss und Stadträtin Ursula Stämmer haben am Montag den Konsens der Beteiligten dargelegt, wie der Theaterplatz Luzern entwickelt werden könnte. Konkrete Fragen beantwortet die Absichtserklärung «Theater Werk Luzern» aber noch nicht.
Vorgesehen ist es, in der Nähe des KKL Luzern einen neuen Theatersaal zu realisieren. Einen Wunschstandort gebe es indes noch nicht, sagte Wyss. Das Theater solle aber nicht mehr als einige hundert Meter vom KKL entfernt realisiert werden.
Das neue Haus, welches das rund 175-jährige Luzerner Theater ersetzen soll, soll von einem Intendanten geleitet werden, und so ein eigenes Profil erhalten. Es soll Eigen- und Gastproduktionen aus den Sparten Schauspiel, Oper, Musiktheater und Tanz bieten.
Geplatzte Träume
Das neue Gebäude soll nicht nur die Raumprobleme des bisherigen Luzerner Theaters lösen, sondern auch dem Lucerne Festival für das Musiktheater eine Infrastruktur bieten. Die Pläne für ein grosses und innovatives Musiktheaterhaus («Salle Modulable») waren 2010 an der Finanzierung gescheitert.
Offen bleibt, ob das neue Theater wie das bisherige über ein je eigenes Ensemble in den Sparten Schauspiel, Oper und Tanz verfügen wird. Das Theater dürfte gezwungen sein, vermehrt Drittmittel zu generieren, was im bisherigen Theaterhaus kaum möglich war.
Mehr Geld erhalten soll die Freie Szene. Gruppen der Freien Szene sollen mit mehrjährigen Produktionsverträgen an das Kulturhaus Südpol am Luzerner Stadtrand angebunden werden.
Bislang zahlte die öffentliche Hand 24,4 Millionen Franken an den Betrieb des Luzerner Theaters und des Sinfonieorchesters. Diese Mittel sollen nicht erhöht, sondern neu verteilt werden. Es sei das Ziel, aus dem vorhandenen Geld mehr Theaterkultur zu machen, teilten die Beteiligten mit.
Neben dem Kanton und der Stadt Luzern sind das Luzerner Theater, das Luzerner Sinfonieorchester, der Berufsverband der freien Theaterschaffenden, das Lucerne Festival, das KKL Luzern und der Südpol an der Vision beteiligt.