Der Politologe Pablo Iglesias bleibt Chef der von internen Streitigkeiten erschütterten spanischen Protestpartei Podemos. Der Gründer der Linksformation wurde von den Parteimitgliedern online mit rund 89 Prozent der Stimmen im Amt des Generalsekretärs bestätigt.
Das wurde am Sonntag auf dem Parteitag von Podemos (Wir können) in Madrid mitgeteilt. Der 38-jährige Iglesias setzte sich somit in einem seit Wochen anhaltenden Machtkampf gegen die «Nummer zwei», Podemos-Fraktionssprecher Iñigo Errejón, klar durch.
Medien und Beobachter hatten angesichts der öffentlich und zum Teil sehr heftig ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten von einer drohenden Spaltung der drittstärksten Fraktion im spanischen Parlament gesprochen.
Während Iglesias für einen klassischen harten Linkskurs und gegen eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten (PSOE) eintritt, hatte sich Errejón dafür ausgesprochen, dass die 2014 aus der «Bewegung der Empörten» hervorgegangene Partei weiterhin Menschen verschiedener Ideologien eine politische Heimat bietet.
Die rund 460’000 Mitglieder durften zwischen 4. und 11. Februar auf der Podemos-Homepage abstimmen. Iglesias hatte für den Fall einer Pleite seinen Rücktritt angekündigt. Er setzte sich nun nicht nur bei der Generalsekretärswahl durch. 37 Bewerber seiner Liste wurden in den 62-köpfigen Parteivorstand gewählt. Errejón kam nur auf 23.