Venezuelas Präsident Nicolas Maduro sieht sein Land vor einer Richtungsentscheidung über die Fortsetzung des sozialistischen Modells. Das Land müsse bei der Parlamentswahl entscheiden, ob es den Weg weiter gehen wolle «oder ob wir in den Abgrund gehen», sagte Maduro.
Maduro sprach am Donnerstag vor Hunderttausenden Anhängern in der Hauptstadt Caracas. Er warf der konservativen Opposition «Antipatriotismus und Korruption» vor.
Laut Umfragen müssen die Sozialisten bei den Wahlen am Sonntag erstmals seit 16 Jahren in der Nationalversammlung den Verlust der Mehrheit fürchten, was Maduro zu Kompromissen zwingen würde.
Er warf der Opposition vor, Politik nur für die Eliten zu machen und nicht wie die Sozialisten für Bildung, Infrastruktur und neue Wohnungen zu kämpfen. «Dieser Wandel ist ein falscher», rief er.
Maduro forderte dazu auf, «dem Imperialismus eine Lektion zu erteilen». Jeder Sympathisant solle mindestens zehn Leute in seinem Umfeld davon überzeugen, für die Sozialisten zu stimmen.
Die Lage im Land mit den grössten Ölreserven ist wegen einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise seit Monaten angespannt. Im November war der Oppositionspolitiker Luis Manuel Díaz während einer Wahlkampfveranstaltung erschossen worden.