Venezuela hat nach eigenen Angaben ein weiteres Mordkomplott gegen seinen Staatschef Nicolás Maduro aufgedeckt. Zwei Kolumbianer seien am 13. August festgenommen worden, sagte Innenminister Miguel Rodriguez in Caracas.
Sie hätten einer Gruppe von zehn Männern angehört, die auf Geheiss des früheren kolumbianischen Staatschef Alvaro Uribe Maduro ermorden sollten. Die Verdächtigen seien in einem Hotel in der Hauptstadt Caracas gefasst worden.
Die Ermittler hätten zwei Gewehre, Militäruniformen sowie Fotos von Maduro und Parlamentspräsident Diosdado Cabello sichergestellt. «Wir wissen, wer hinter den Plänen der venezolanischen Rechten steckt: Es ist Señor Álvaro Uribe», sagte Rodriguez dem Fernsehsender Telesur. «Sie wollen ein Blutbad.»
Uribe gilt als erbitterter Gegner der linkspopulistischen Regierung in Caracas. In einem Interview des Fernsehsenders NTN 24 nannte er die Vorwürfe gegen ihn infam.
Vorwürfe an die Opposition und die USA
Der sozialistische Staatschef Nicolás Maduro beschuldigte die Opposition, in die Anschlagspläne verwickelt zu sein. Sollte er ermordet werden, drohe in dem Land das Chaos, warnte er: «Dies würde einen Bürgerkrieg auslösen.»
Ziel sei es, Venezuela in ein zweites Syrien, Ägypten oder Libyen zu verwandeln. Hinter dem Komplott stecke der von Kuba und Venezuela als Terrorist gesuchte Exil-Kubaner Luis Posada Carriles. Der 85-Jährige lebt in den USA.
US-Präsident Barack Obama müsse sich fragen lassen, ob er nicht wisse, dass in seinem Land eine Verschwörung zur Ermordung eines lateinamerikanischen Staatschefs im Gange sei, sagte Maduro und schob die Frage nach: «Oder hat er etwa entschieden, mich umzubringen?»
Opposition glaubt Geschichte nicht
Der venezolanische Oppositionsführer Henrique Capriles verwies die Anschlagspläne in das Reich der Legenden. «Keiner glaubt diese Geschichte», zitierte die Zeitung «El Universal» den Gouverneur des Bundesstaats Miranda. «Die Leute lachen über diese Äusserungen, aber wir müssen sehen, welche Auswirkungen sie haben.»
Maduro, Nachfolger des im März an einem Krebsleiden gestorbenen langjährigen venezolanischen Staatsoberhaupts Hugo Chávez, hatte erst im Mai «rechte Faschisten» in seiner Heimat und dem Ausland bezichtigt, ihn stürzen oder «verschwinden lassen» zu wollen, um Anarchie zu stiften.