Gute Nachrichten für Bauern: Trotz des milden Winters ist eine Mäuseplage ausgeblieben. Grund dafür dürfte laut Forschern der heiss-trockene Sommer 2015 sein, der den Mäusen zugesetzt hat.
Laut dem «Schermaus-Radar» der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus (AGFF) gibt es an vielen Standorten ähnlich viele Schermäuse wie im Vorjahr oder sogar weniger.
Einmal mehr habe sich eine alte Bauernweisheit bewahrheitet, wonach Mäuse eher verdursten als ertrinken, erklärt Cornel Stutz von der Forschungsanstalt Agroscope in einer Mitteilung des Landwirtschaftlichen Informationsdiensts (LID). Normalerweise würden sonst in einem milden Winter fast alle Mäuse überleben und bereits im Februar beginnen, sich fortzupflanzen.
Für die Bauern bedeutet das häufig grosse Schäden auf den Feldern. Denn die kleinen Nager fressen laut dem LID täglich etwa so viele Wurzeln, wie sie selber wiegen, also bis zu 130 Gramm. In der Folge sinken die Erträge oder die Bäume sterben gar ab. Zudem können die Erdhaufen der Wühlmäuse Mäharbeiten erschweren und Unkraut begünstigen. Gelange die aufgewühlte Erde zudem ins Futter, nehme dessen Qualität ab, heisst es weiter.
Zwar können Landwirte zur Bekämpfung der Mäuse häufig auf die natürliche Mäuse-Feinde wie Greifvögel oder Hermeline setzen. Diese unterstützen sie häufig mit Sitzstangen oder an Scheunen montierten Nistkästen für Schleiereulen und Turmfalken sowie lockeren Steinhaufen für Hermelinverstecke.
Reicht das aber nicht aus, so müssen die Bauern selber mehr Aufwand betreiben und Fallen oder Giftköder auslegen. Mäuse aus benachbarten Feldern lassen sich mit Zäunen aus engmaschigem Drahtgeflecht fernhalten. Laut Mäuseexperte Stutz ist aber etwa im Wiesland eine Bekämpfung ab einer Dichte von 50 Mäusen pro Hektare selten rentabel.