Trotz der Fortschritte im Kampf gegen die Malaria leben immer noch 57 Prozent der Menschen im Afrika südlich der Sahara in Gebieten mit einem bedeutenden Infektionsrisiko. Das besagt eine am Donnerstag in der Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlichte Studie.
Die grösste Gefahr konzentriert sich demnach auf zehn Staaten: Burkina Faso, die Demokratische Republik Kongo, die Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Mali, Nigeria, Mosambik, Togo und Uganda. Dort wohnen 87 Prozent der Menschen, die in Gebieten mit mittlerem oder hohem Malaria-Risiko leben.
Die Forscher werteten tausende Studien zu 44 afrikanischen Staaten über den Zeitraum 2000 bis 2010 aus. Sie wollten herausfinden, wie effektiv der Kampf gegen die Malaria seit dem Beginn der Kampagne «Roll Back Malaria», zu deutsch «Malaria zurückdrängen», im Jahr 1998 verlief.
In den Jahren nach Beginn der Kampagne wurden die Mittel zur Bekämpfung der Malaria stark aufgestockt, von 100 Millionen Dollar im Jahr 2000 auf zuletzt rund zwei Milliarden Dollar.
Die Forscher unterteilten die untersuchten Gebiete in drei Risiko-Gruppen: hohes Risiko bei einen Ansteckungsgefahr von mehr als 50 Prozent, mittleres Risiko bei einer Ansteckungsgefahr von zehn bis 50 Prozent und niedriges Risiko bei einer Ansteckungsgefahr von unter zehn Prozent.
Gemischte Bilanz
Zwischen 2000 und 2010 sank die Zahl der Menschen, die in Hochrisikogebieten lebten, von 219 Millionen auf 184 Millionen. Dagegen stieg die Zahl der Menschen, die in mittleren Risikogebieten lebten, von 179 auf 280 Millionen an.
Die Zahl der Menschen, die in Gebieten mit einem nur niedrigen Infektionsrisiko lebten, stieg von 131 Millionen auf 219 Millionen. Die Infektionen von Kindern gingen in dem Zeitraum in 40 der 44 untersuchten Staaten zurück.
Die Forscher zogen insgesamt eine gemischte Bilanz. Die Malaria-Übertragung in von jeher betroffenen Gebieten habe beträchtlich verringert werden können, hiess es in der Studie.
Zugleich habe es in dem Jahrzehnt aber einen Bevölkerungszuwachs um 200 Millionen Menschen in Malariagebieten gegeben. Die internationale Unterstützung im Kampf gegen Malaria müsse daher fortgesetzt werden.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) konnten durch den Kampf gegen die Malaria seit 2000 weltweit 3,3 Millionen Menschenleben gerettet werden. Der durch Steckmücken übertragene Erreger tötete aber im vergangenen Jahr noch knapp 630’000 Menschen – vor allem Kinder in Afrika und Südostasien.