Die nach zwei Flugzeugkatastrophen angeschlagene Fluggesellschaft Malaysia Airlines will sich im Rahmen eines drastischen Sparkurses von 6000 Beschäftigten trennen. Alle 20’000 Mitarbeiter erhielten Kündigungsschreiben.
Den meisten wurde jedoch eine Weiterbeschäftigung beim Neustart des Unternehmens angeboten, teilte der deutsche Airline-Chef Christoph Müller am Montag in Kuala Lumpur mit. Er soll das asiatische Unternehmen aus der Krise holen.
«Wir sind eigentlich pleite», sagte der frühere Aer-Lingus -Manager weiter. Müller will neben dem Stellenabbau internationale Verbindungen seltener anbieten oder die Routen ganz streichen sowie dem Luftfahrtkonzern eine neuen Markenauftritt verpassen. Malaysia Air werde aber nicht zu einer Regionalgesellschaft.
Das Unternehmen ist durch andere Traditionsgesellschaften und neue Billigflieger unter Druck geraten. Experten zufolge liegen die Kosten um 20 Prozent höher als bei Konkurrenten, etwa weil die Fluggesellschaft auf Geheiss der Regierung unprofitable Verbindungen anbietet und auf Druck der Gewerkschaften zu viel Personal beschäftigt.
Die Krise verschärfte sich im vergangenen Jahr, als im März Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwand. Das Wrack wurde nie gefunden. Im Sommer wurde Flug MH17 über der Ostukraine abgeschossen. Die Pläne für den Stellenabbau wurden bereits im August 2014 bekanntgegeben.