Die wichtigsten Tuareg-Rebellengruppen im Norden Malis haben die Unterzeichnung eines Friedensabkommens mit der Regierung in Bamako zugesagt. Das Bündnis Koordination der Bewegungen des Azawad (CMA) kündigte in Algiers an, das Abkommen am 20. Juni zu unterzeichnen.
In dem Bündnis sind mehrere Tuareg-Rebellengruppen unter der Führung von Bilal Ag Acherif zusammengeschlossen. Das CMA-Bündnis unterzeichnete am Freitag zudem zwei Dokumente, die wichtige Hürden auf dem Weg zum Friedensabkommen beseitigen und eine Waffenruhe im unruhigen Norden Malis sichern sollen.
«Wir versprechen zu achten, was wir unterzeichnet haben», sagte Acherif. Malis Aussenminister Abdoulaye Diop sagte, die Unterzeichnung der Dokumente sei ein «weiterer Schritt im exklusiven Interesse des Friedens». Der UNO-Gesandte für Mali, Mongi Hamdi, begrüsste die Ankündigung von CMA, das Abkommen zu unterzeichnen, warnte aber, dass der schwierigste Teil mit seiner Umsetzung erst noch anstehe.
Das Friedensabkommen war Mitte Mai in Bamako von der malischen Regierung und mehreren bewaffneten Gruppen unterzeichnet worden, nicht aber von dem CMA-Bündnis.
Der unter Vermittlung Algeriens ausgehandelte Vertrag soll die Grundlage für einen dauerhaften Frieden im Norden Malis schaffen, in dem es seit den 60er Jahren immer wieder Aufstände der Tuareg gibt. Er sieht die Schaffung regionaler Versammlungen vor, nicht aber Autonomie für den Norden.
Das CMA-Bündnis forderte aber, dass die von den Tuareg als Azawad bezeichnete Region als «geographische, politische und rechtliche Einheit» anerkannt wird. In den vergangenen Tagen verhandelte Acherif in Algiers mit malischen Regierungsvertretern über diese und weitere Forderungen.