Malis Übergangsregierung hat für Juli die Wahl eines neuen Staatschefs angekündigt. „Der Monat Juli wurde für die Organisation von Präsidentschaftswahlen festgehalten“, sagte der Kabinettschef von Ministerpräsident Diango Cissoko, Boubacar Sow.
Nun würden „schnelle Antworten“ auf noch offene Fragen gesucht. Dabei gehe es etwa um die Rückkehr der staatlichen Verwaltung in den Norden Malis, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Zuvor hatte der tschadische Präsident Idriss Déby Itno den Tod eines der wichtigsten Anführer der Extremistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) bestätigt.
Extremist getötet
Der Extremist Abdelhamid Abou Zeid sei am 22. Februar im Ifoghas-Gebirge im Nordosten Malis von tschadischen Soldaten getötet worden, sagte Déby bei einer Zeremonie für in Mali getötete Soldaten der tschadischen Armee. In Mali kämpfen rund 2000 Soldaten aus dem Tschad.
Der algerische Privatsender Ennahar TV hatte am Donnerstag berichtet, die Leichen Zeids und dutzender weiterer Dschihadisten seien von französischen Truppen im Norden Malis entdeckt worden.
Am Samstag schrieb die Zeitung „El-Khabar“, Zeids Waffe sei identifiziert worden. Zeid, mit richtigem Namen Mohamed Ghdiri, ist ein etwa 40-jähriger Algerier, dessen Name erstmals im Jahr 2003 nach der Entführung von 32 europäischen Touristen in der algerischen Sahara auftauchte.
Aqmi hält seit September 2010 vier im Niger entführte Franzosen in seiner Gewalt. Die französische Regierung lehnt Verhandlungen mit den Entführern grundsätzlich ab.
Nach dem Sturz der Regierung in Bamako durch unzufriedene Soldaten im März vergangenen Jahres hatten Islamisten den Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht. Frankreich griff am 11. Januar militärisch ein und stoppte zusammen mit malischen Soldaten den Vormarsch der Islamisten Richtung Süden.