Die im Norden von Mali herrschenden Islamisten haben begonnen, in Timbuktu die noch verbliebenen Mausoleen islamischer Heiliger zu zerstören. Bereits im Juli und im Oktober hatten sie zahlreiche historische Grabstätten zerstört.
„In Timbuktu wird kein einziges Mausoleum mehr bleiben, Allah mag das nicht“, sagte Abu Dardar, ein Anführer der militanten Islamistengruppe Ansar Dine, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Versteckte Mausoleen würden aufgespürt und zerstört.
Mohammed Alful, ein Vertreter der Extremistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI), die mit Ansar Dine im Norden Malis herrscht, verteidigte das Vorgehen damit, dass der Mensch nur Allah anbeten und keine Heiligen verehren dürfe.
Zerstörung von UNESCO-Weltkulturerbe
Einwohner der Stadt, die von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft wurde, bestätigten die Angaben. Die Islamisten gingen mit Hacken auf die Grabstätten los, sagte ein Augenzeuge.
Die Mausoleen von Timbuktu, die auch „Stadt der 333 Heiligen“ genannt wird, wurden nicht nur auf Friedhöfen und in Moscheen, sondern auch in kleinen Gassen und Privathäusern errichtet.
Die Zerstörungsaktionen dürften eine Reaktion auf den Beschluss des UNO-Sicherheitsrats sein, der am Donnerstag einem Militäreinsatz im westafrikanischen Land einstimmig zugestimmt hatte.
In den kommenden Monaten ist aber kein Eingreifen gegen die Rebellen zu erwarten, denn die beschlossene Resolution stellt mehrere Hürden für eine endgültige Zustimmung auf.