Nach der Rückeroberung mehrerer wichtiger Städte in Zentral-Mali rücken malische und französische Truppen weiter gegen die Dschihadisten im Norden des Landes vor. Nächstes Ziel der Offensive sei der Ort Hombori nordöstlich der Städte Konna und Douentza.
Diese Städte hatte die Armee in den vergangenen Tagen bereits unter ihre Kontrolle gebracht, wie ein malischer Armeesprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa sagte. Luftangriffe würden derzeit nicht geflogen, erklärte er.
Derweil kehrte in der Landesmitte nach Tagen schwerer Kämpfe wieder Ruhe ein. „In Douentza gibt es zwar noch keinen richtigen Alltag, aber wir sind sehr glücklich, dass die Dinge zur Normalität zurückkehren“, sagte ein Anwohner am Telefon.
Tausend afrikanische Soldaten
Elf Tage nach Beginn der französischen Militärintervention in Mali sind inzwischen 1000 afrikanische Soldaten als Unterstützung im Land eingetroffen. Die Truppen seien aus Nigeria, Togo, Benin, Niger und Tschad dazugestossen, sagte ein Sprecher des französischen Militärs am Dienstag.
Insgesamt haben die afrikanischen Nachbarländer etwa 3000 Soldaten zugesagt, deren Entsendung sich jedoch verzögert. Frankreich unterstützt die malischen Streitkräfte momentan mit 2150 Soldaten im Kampf gegen militante Islamisten, möchte die Führungsrolle jedoch möglichst rasch an die afrikanischen Länder abgeben.
Mehr Hilfe aus Grossbritannien
Unterdessen erwägt Grossbritannien eine weitergehende Unterstützung des französischen Militäreinsatzes. Bei einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats unter Vorsitz von Premierminister David Cameron soll am Dienstagnachmittag über eine zusätzliche Unterstützung in Form von Aufklärung und Logistik beraten werden.
„Das Verteidigungsministerium unterstützt die französischen Bemühungen durch logistische Hilfe“, erklärte ein Ministeriumssprecher am Dienstag. Britische Bodentruppen für einen Kampfeinsatz seien nicht vorgesehen.
Grossbritannien unterstützt Frankreich beim Militäreinsatz in Mali derzeit mit zwei C-17-Transportflugzeugen. Ausserdem beteiligt sich London an einer EU-Ausbildungsmission für die malische Armee.
Cameron hatte am Montag ein entschlossenes Vorgehen im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus in Nordafrika angekündigt, nachdem bei einer blutig beendeten Geiselnahme auf einer Gasförderanlage in Algerien 37 Ausländer, darunter mindestens drei Briten, getötet wurden.