Das Parlament in Mali hat sich angesichts der unruhigen Lage im Norden des Landes für einen Militäreinsatz ausgesprochen. In einer Erklärung forderte die Nationalversammlung in Bamako am Mittwochabend die „Wiederherstellung der territorialen Integrität“.
Sie rief zudem das „gesamte malische Volk zum Widerstand gegen die Besatzung“ auf. Zuvor hatten rund 2000 Menschen in Bamako für eine Befreiung des Nordens von den Islamisten demonstriert. Laut Diplomaten will der UNO-Sicherheitsrat am Donnerstag über eine Resolution zu Mali abstimmen.
Demnach enthält der Resolutionsentwurf jedoch erneut kein UNO-Mandat für eine Militärintervention, wie dies von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) gefordert wird. Auch die malische Übergangsregierung lehnt die Stationierung von Truppen bislang weiter ab.
Verschiedene islamistische Rebellengruppen kontrollieren derzeit den Norden Malis und damit eine Fläche, die grösser als ganz Frankreich oder der US-Bundesstaat Texas ist. Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündeten Gruppen brachten das Gebiet nach dem Sturz der Regierung in Bamako im Zuge eines Militärputsches unter ihre Kontrolle.
In den vergangenen Tagen hatte die Zerstörung mehrerer zum Weltkulturerbe zählender Heiligtümer in der Stadt Timbuktu weltweit für Entsetzen gesorgt. Zudem verminten Islamisten die strategisch wichtige Stadt Gao. Dort brach unterdessen zudem die Cholera aus.