Es gibt kaum einen Flecken auf der Erde, der so viele Sehenswürdigkeiten auf so kleinem Raum beherbergt wie die ehemalige britische Kolonie: Monolithische Tempelanlagen, Kreuzfahrerfestungen, frühchristliche Katakomben, Barockpaläste, dazu beeindruckende Küstenlandschaften.
Die frühere britische Herrschaft ist in Valletta noch häufig zu erkennen.
(Bild: Lukas Mannhart)Valletta von Siena aus gesehen.
(Bild: Lukas Mannhart)Beeindruckende Felsformation auf der Insel Gozo: Azure Window.
(Bild: Lukas Mannhart)Die Stadt Birgu von der Festungsmauer Vallettas aus gesehen.
(Bild: Lukas Mannhart)Sicht auf die Blaue Grotte an der Südseite Maltas.
(Bild: Lukas Mannhart)Innenansicht der reichlich geschmückten St. John's Co-Cathedral.
(Bild: Lukas Mannhart)Eine der vielen Grabplatten in St. John's Co-Cathedral.
(Bild: Lukas Mannhart)Frühchristliche St. Paul-Katakomben in Rabat.
(Bild: Lukas Mannhart)Der Hafen Marsaxlokk mit den typisch Maltesischen Fischerbooten.
(Bild: Lukas Mannhart)Die gute Nachricht zuerst: Im Sommerhalbjahr fliegt Billigflieger EasyJet die Destination Malta von Milano Malpensa an. So ist zwar die Reise Malpensa–Malta zeitlich weniger aufwendig als Basel–Malpensa, dafür aber auch billiger. Bei der Reiseplanung wurde mir sehr schnell klar, dass ich auf der Insel ungeheuer viele Dinge besichtigen will.
Dabei hat Malta den Vorteil, dass es mit seinen 450’000 Einwohnern wirklich sehr klein ist (der Kanton Basel-Land ist flächenmässig grösser), man kommt schnell rum auf der Insel. Der Nachteil dabei: Es ist eines der am dichtesten besiedelten Länder auf der Welt (auch ohne Einberechnung all der Touristen). So kann es vorkommen, dass der Linienbus gar nicht mehr anhält, um weitere Passagiere aufzunehmen, weil einfach keiner mehr rein kommt.
Die Warterei lässt sich mit dem Studium der Sprache verkürzen
Dabei ist es ein Plus, dass eine der vielen Attraktionen, die maltesische Sprache, viel Aufmerksamkeit verdient. Diese hat ihren Ursprung im Arabischen und klingt im Ohr für mich auch so, doch wird sie dabei in lateinischen Buchstaben geschrieben. So kann man sich die ständige Warterei gut verkürzen, indem man irgendwelche Hinweisschilder zu entziffern versucht, was dank der vielen europäischen Lehnwörter sogar ab und zu gelingt.
Nicht verpassen sollte man die Hauptstadt Valletta, die mit ihren bloss 6000 Einwohnern zu den prunkvollsten Städten der Welt zählt. Gegründet wurde die Stadt erst im Jahre 1566, um die Insel vor weiteren Angriffen des Osmanischen Reiches zu verteidigen. So gilt sie als erste von Grund auf durchgeplante Stadt Europas, was anhand des schachbrettartigen Gitternetzes der Strassen und der rund um die zwischen zwei Naturhäfen eingebettete Stadt verlaufenden, mächtigen Befestigungsmauern bis heute gut erkennbar ist.
Obschon man in Malta nie wirklich Ruhe hat, ist diese Insel als Feriendestination zu empfehlen.
Neben den vielen Höhepunkten, die alleine die Strassenzüge Vallettas zu bieten haben (dabei geht es stets bergauf und -ab), sollte man auf jeden Fall die Hauptkirche der Stadt besuchen. Diese trägt den seltsamen Titel Co-Kathedrale (Malta hatte 1566 in der damaligen Hauptstadt Mdina bereits eine Kathedrale, deren Titel man scheinbar nicht aberkennen wollte). Die Kirche wirkt von aussen eher schmucklos, im Innern ist sie aber ungeheuer, ja fast etwas übertrieben prunkvoll gestaltet. Mich haben dabei vor allem die fast 400 reich mit Marmor verzierten Grabplatten der beigesetzten Ordensritter beeindruckt.
Gefahren wird auf jener Strassenseite, die im Schatten liegt
Als Nächstes sollte man die imposanten, teils bizarren Küstenabschnitte der Insel bewundern. Für Badeferien ist Malta eher ungeeignet, die wenigen Sandstrände sind meist sehr schnell überfüllt. Eine Auto zu mieten traute ich mir nicht zu. Auf der Insel herrscht Linksverkehr, der Malteser behauptet allerdings von sich selber, auf der Strassenseite zu fahren, wo Schatten ist (und so muss man sich den Verkehr auch etwa vorstellen). Trotz der überfüllten Busse kommt man in meist kurzer Zeit an viele atemberaubende Felsformationen. Der vielen Leute wegen kann man diese freilich nicht für sich alleine geniessen, die eindrücklichen Bilder lohnen die Reise aber allemal.
- Anstossen (Wein): Der maltesische Wein glänzt mit einer hohen Qualität. Da die Anbaugebiete knapp sind, ist er nicht besonders preiswert, aber unbedingt zu probieren.
- Anstossen (Bier): Hier haben die ehemaligen Kolonialherren eine erfreuliche Vielzahl verschiedener Gerstensäfte hinterlassen. Immer empfehlenswert (ich habe viele degustiert).
- Anstossen (alkoholfrei): Malta hat seinen eigenen Softdrink namens Kinnie. Die stark an Chinotto erinnernde Limonade hat zu meinem Erstaunen noch nicht ihren Siegeszug um die Welt angetreten.
- Anschauen (Fussball): Die oberste maltesische Fussballliga hat mehr Clubs als Stadien. So finden meist zwei oder gar drei (grottenschlechte, aber unterhaltsame) Spiele hintereinander statt.
- Anschauen (Pferderennen): Ausser im Sommer (da ist es einfach zu heiss) finden jeden Sonntag auf dem Marsa Race Track Rennen statt.