Mangel an Gift führt in Vietnam zu überfüllten Todeszellen

In Vietnam ist seit einem Jahr kein Häftling mehr hingerichtet worden, weil das Gift für Exekutionen fehlt. In den Todeszellen sässen inzwischen mehr als 500 Gefangene, sagte ein Beamter am Freitag.

Fehlendes Gift führt zu einem Hinrichtungsstopp (Symbolbild) (Bild: sda)

In Vietnam ist seit einem Jahr kein Häftling mehr hingerichtet worden, weil das Gift für Exekutionen fehlt. In den Todeszellen sässen inzwischen mehr als 500 Gefangene, sagte ein Beamter am Freitag.

Parlamentarier monierten in einer Debatte am Donnerstag, dass die EU den Verkauf der nötigen Medikamente blockiere, um Vietnam zur Abschaffung der Todesstrafe zu bewegen.

„Die EU ist gegen die Todesstrafe, in aller Welt“, sagte eine Sprecherin der EU-Delegation in Hanoi. Zu dem Verkauf von Medikamenten für Hinrichtungen äusserte sie sich nicht.

Vietnam hat zum Tode Verurteilte lange vor Erschiessungskommandos gestellt. Seit Juli 2011 müssen Hinrichtungen mit Giftspritzen durchgeführt werden. Die Todesstrafe wird bei Mord, Vergewaltigung von Kindern und Drogenschmuggel verhängt.

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