Mangelhafter Zustand des Motors schuld an Flugunfall in Grenchen

Der Absturz eines Motorsegelflugzeuges von Mitte Juni 2013 in Grenchen SO ist auf den mangelhaften Zustand des Triebwerks zurückzuführen. Dies ergaben die Untersuchen der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (SUST).

Der Absturz eines Motorsegelflugzeuges von Mitte Juni 2013 in Grenchen SO ist auf den mangelhaften Zustand des Triebwerks zurückzuführen. Dies ergaben die Untersuchen der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (SUST).

Der Pilot war am Vormittag des 17. Juni letzten Jahres normal mit seinem motorbetriebenen Segelflugzeug von der Graspiste 25 des Flugplatzes Grenchen SO gestartet. Als die Maschine eine Flughöhe von rund 30 Meter über Grund erreicht hatte, nahm die Leistung des Triebwerks ab.

Bei der Notlandung in einem Weizenfeld berührte der rechte Flügel den Boden und drehte das Flugzeug um 90 Grad. Die Maschine erlitt Totalschaden. Der Pilot blieb unverletzt und konnte das beschädigte Segelflugzeug aus eigener Kraft verlassen.

Gemäss SUST-Untersuchungen hatte der luftgekühlte 500-ccm-Zweizylinder-Zweitaktmotor schon zuvor Probleme bereitet. Knapp ein Jahr vor dem Unfall musste der Pilot einen Start abbrechen, nachdem die Drehzahl des Motors zusammengefallen war.

Dieser Vorfall hatte sich unmittelbar nach dem Austausch der Treibstoffleitungen ereignet. Nach weiteren Reparaturarbeiten kam es bei den nächsten drei Flügen kurz vor dem Unfall jedes Mal nach dem Start zu einem Drehzahlabfall.

Die Ursache kam erst nach dem Unfall durch eine genaue Untersuchung ans Tageslicht. Die Spezialisten fanden insgesamt elf Unzulänglichkeiten. Am Motor waren falsche Benzinschläuche und ein nicht zugelassener Benzinfilter angebracht. Die Benzinschläuche und die Zündkabel waren nicht ordnungsgemäss verlegt.

Auch die Zündbox entsprach nicht den Anforderungen. Die Zündverkabelung war lose und die elektrische Benzinpumpe undicht. Die SUST stellte auch Schäden an den Zylindern und am Kolben des Triebwerks fest.

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