Während der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi hat ein betrunkener ukrainischer Fluggast an Bord eines türkischen Passagierflugzeugs Entführungsalarm ausgelöst. Der Mann versuchte auf dem Flug von Charkow nach Istanbul zu den Piloten vorzudringen.
Dabei habe der Betrunkene gerufen: «Wir fliegen nach Sotschi.» Der Pilot setzte daraufhin ein Notsignal ab, wie türkische und ukrainische Behörden übereinstimmend mitteilten. Nach der planmässigen Landung in Istanbul wurde der Mann von der türkischen Polizei festgenommen.
Der 1969 geborene Ukrainer, der während des Flugs mit einer Bombe gedroht haben soll, sei nicht bewaffnet gewesen, hiess es später. Im russischen Schwarzmeer-Kurort Sotschi waren am Freitagabend die Olympischen Winterspiele unter grossen Sicherheitsvorkehrungen eröffnet worden.
Die USA hatten im Vorfeld vor Sprengstoff in Zahnpasta-Tuben in Flugzeugen auf dem Weg nach Russland gewarnt. Die in der ukrainischen Industriestadt Charkow gestartete Maschine landete auf dem Sabiha-Gökcen-Flughafen auf der asiatischen Seite Istanbuls.
Flughafen musste Betrieb unterbrechen
Nach türkischen Medienberichten mussten die Passagiere auch Stunden nach der Landung noch an Bord des Flugzeugs bleiben. Es blieb unklar, ob sie zum Geschehen in der Luft befragt wurden. Ähnliche Vorfälle mit betrunkenen Passagieren hatte es in den vergangenen Jahren auch an Bord russischer Fluggesellschaften gegeben.
Nach dem Entführungsalarm hatte die türkische Luftwaffe Kampfjets aufsteigen lassen. Die Passagiermaschine der Gesellschaft Pegasus wurde nach der Landung in einen Sicherheitsbereich gelenkt.
Die türkische Polizei setzte eine Spezialeinheit ein, die den Täter überwältigte. Er wurde festgenommen und am Abend vernommen. Der Betrieb des Flughafens wurde nach einer Unterbrechung fortgesetzt.