Nach einer rätselhaften Serie von Sachbeschädigungen an Kirchenfiguren im Aargauer Freiamt ist der Polizei ein Tatverdächtiger ins Netz gegangen. Er hat mehrere Straftaten gestanden – darunter auch Brandstiftung an Autos. Die Motive des 44-jährigen Italieners sind unklar.
Zur Verhaftung des Tatverdächtigen führte der Hinweis einer Person, wie die Aargauer Kantonspolizei am Montag mitteilte. Der Zeuge beobachtete am Donnerstag, wie ein Mann eine Statue aus der katholischen Kirche in Boswil entwendete und mit dem Auto davonfuhr.
Die Polizei konnte den aus der Region stammenden Mann zwei Stunden nach dem Hinweis festnehmen. Die Maria-Statue hatte er in einem Waldgebiet bei Boswil abgelegt. Der Mann wurde festgenommen und vom Gericht in Untersuchungshaft gesetzt.
Er legte bereits ein Geständnis für „mehr als ein Dutzend Straftaten“ im Freiamt ab. In diesem Gebiet wurden seit Juni mehrere Kirchenfiguren beschädigt. In Muri wurde ein Satan beschädigt, in Auw die Schlange des Taufsteins.
In Oberrüti wurde der Madonna die Hand abgehackt, in der sie einen Apfel gehalten hatte. In Sins wurden einer Schlange auf einem Marienbild sechs Nägel in den Kopf gehämmert. In Boswil brannte bereits die Schlange zu Füssen der Mondsichelmadonna.
Die Geständnisse würden sich weitgehend mit der Serie von Sachbeschädigungen, Diebstahls und Brandstiftung in Kirchen decken, sagte Roland Pfister, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere 10’000 Franken.
Autos angezündet
Bereits gestanden hat der Mann zudem zwei Brandstiftungen an Autos in Muri AG. Dort wurden vergangene Woche innert zwei Tagen zwei Autos angezündet. Der Sachschaden beläuft sich auf einige tausend Franken. Verletzt wurde bei den Brandstiftungen niemand.
Über das Motiv des mutmasslichen Täters sowie seinen Geisteszustand machte die Polizei keine Angaben. Es wird ermittelt, ob der Festgenommene für weitere Straftaten in Frage kommt.