Ein Bewohner des kleinen Dorfes Brignon, das zur Gemeinde Nendaz VS gehört, hat seit Sonntagmorgen die Walliser Polizei während 24 Stunden in Atem gehalten. Der Mann verschanzte sich in seinem Haus und drohte mit Sprengstoff.
Die Polizei wurde am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr alarmiert, weil Nachbarn Detonationen vernommen hatten. Die Polizei riegelte das Gebiet ab, doch der Mann verschanzte sich in seinem Haus und verweigerte jegliches Gespräch, sagte Jean-Marie Bornet, Mediensprecher der Walliser Kantonspolizei, am Montag.
Der Mann gab zudem vor, Sprengstoff zu besitzen. Er stellte chemische Produkte, darunter auch giftige, auf einen Fenstersims. Die Polizei konnte diese Produkte bereits in der Nacht auf Montag unter Einsatz eines Wasserwerfers unschädlich machen.
Die Polizei evakuierte auf Anraten von Sprengstoffexperten dennoch die Bewohner der Häuser in der Nachbarschaft. Rund zwanzig Personen mussten deshalb bei Freunden und Verwandten übernachten.
Am Montag konnten die Sicherheitskräfte dem Schauspiel ein Ende setzen. Sie nahmen den Mann fest, als er sein Haus verlassen wollte. Der Mann wurde zwar gewaltsam festgenommen, es wurde jedoch niemand verletzt und keine Schusswaffe eingesetzt.
Motiv unklar
Die Walliser Polizei wurde auch von anderen Westschweizer Einsatzkräften unterstützt. Das Gebiet blieb am Montagmorgen noch gesperrt. Sprengstoffexperten der Genfer Kantonspolizei durchkämmten das Haus, um jegliche Gefahr ausschliessen zu können.
Die Anwohner konnten am Nachmittag in ihre Häuser zurückkehren. Der festgenommene Mann gilt als Einzelgänger. Er wurde in eine medizinische Anstalt gebracht, wo er überwacht wird. Sein Motiv blieb am Montag unklar. Warum sich der Mann aggressiv zeigte, soll nun eine Strafuntersuchung klären.