In den USA ist ein Mörder bei einer verpfuschten Hinrichtung nach langem Todeskampf an einem Herzinfarkt gestorben. Der 38-jährige Clayton Lockett, der unter anderem eine junge Frau getötet hat, sollte am Dienstag in Oklahoma City per Giftspritze exekutiert werden.
Die Exekution sei nach wenigen Minuten gestoppt worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion gegeben habe, teilte die Gefängnisverwaltung des US-Bundesstaates Oklahoma mit. Beim Spritzen einer der drei verschiedenen Medikamente platzte eine Vene, wie der Fernsehsender KFOR-TV berichtete.
Der Mann blieb bei Bewusstsein, wälzte sich minutenlang auf der Bahre, rang um Luft und starb schliesslich 43 Minuten nach der ersten Spritze an einem Herzinfarkt. Dem Todeskandidaten wurde eine nicht erprobte Giftmischung verabreicht.
Die Hinrichtung von Charles Warner, die für 20.00 Uhr (Ortszeit) angesetzt war, wurde nach dem Vorfall um zwei Wochen verschoben. Der US-Bundesstaat hatte erstmals seit 80 Jahren zwei Hinrichtungen an einem Tag angesetzt.
Lockett war im Jahr 2000 wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer 19-jährigen Frau verurteilt worden, die er entführt und lebendig begraben hatte. Warner wurde wegen der Vergewaltigung eines elf Monate alten Mädchens im Jahr 1997 schuldig gesprochen.
Die US-Strafvollzugsbehörden haben bei den Mitteln für die tödlichen Giftspritzen seit längerem Nachschubprobleme, da sich die europäischen Hersteller der Mitteln weigern, diese weiter für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Mehrere US-Bundesstaaten haben daher neue und nicht erprobte Giftmischungen von nicht bundesweit zertifizierten Herstellern ausprobiert, was bei Kritikern aber auf scharfe Kritik stösst.