Mannheim schlägt das Canada-Starteam

Der 86. Spengler Cup in Davos hat seine erste Überraschung: Die nur so mit NHL-Stars gespickte Mannschaft des Team Canada unterlag im Abendspiel gegen die Adler aus Mannheim nach Verlängerung 1:2!

Schenkten sich nichts: Team Canada (Seguin) und Mannheim (Plachta). (Bild: Si)

Der 86. Spengler Cup in Davos hat seine erste Überraschung: Die nur so mit NHL-Stars gespickte Mannschaft des Team Canada unterlag im Abendspiel gegen die Adler aus Mannheim nach Verlängerung 1:2!

Es war die Rede von einem der besten Team Canada in der Geschichte des Spengler Cup, umso grösser ist nun die Überraschung: Das Starteam startete mit einer Niederlage gegen die Adler. Mannheim verbarrikadierte die eigene Zone mit einer Ausnahme (Seguin/1:1 in der 51. Minute). Selbst die Erfahrung von 4435 NHL-Spielen verhalf dem hohen Besuch aus dem Land des Olympiasiegers nicht zum Durchbruch.

Das «Dream Team Canada» handelte sich nach 180 Sekunden der Overtime gar den entscheidenden Konter ein – Pominville, vor wenigen Tagen erst aus Buffalo eingetroffen, überwand den LA-King Jonathan Bernier. Damit ist klar, dass die Auswahl von Headcoach Doug Shedden am Donnerstag im Klassiker gegen den HC Davos erheblich unter Druck steht.

Schon für das erste von wenigen kanadischen Highlights des Abends hatte nicht das Star-Ensemble aus Nordamerika gesorgt, sondern Adam Mitchell – ein 30-jähriger Stürmer ohne den Bruchteil einer Sekunde NHL-Vergangenheit. Der vergleichsweise namenlose Flügel, einer von vier Kanadiern im Team der Adler, fälschte im Powerplay einen Schuss Wagners unhaltbar ab (16.). Eine spürbare Reaktion der Prominenz blieb zunächst aus.

Überzeugender als die Spielder des Turnier-Favoriten trat ein Mannheimer auf: Dennis Endras überragte. Der Keeper, der Deutschland vor zwei Jahren in den WM-Halbfinal geführt hatte, stoppte die Multi-Millionäre gleich reihenweise. Er schirmte erfolgreich ab, was sich die Schwerarbeiter um Dennis Seidenberg erarbeitet hatten. Einzig gegen das Genie Seguin fand der DEB-Goalie in der 51. Minute und nach 26 Paraden kein Mittel mehr.

Team Canada – Adler Mannheim 1:2 (0:1 0:0, 1:0, 0:1) n.V.

Vaillant-Arena. – 6504 Zuschauer (ausverkauft). – SR Jerabek/Rochette (Tsch/Sz), Kohler/Müller. – Tore: 16. Mitchell (Wagner, MacDonald/Ausschluss Seguin) 0:1. 51. Seguin (Bergeron, Ritchie/Ausschluss Plachta) 1:1. 63. Pominville (Wagner) 1:2. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen das Team Canada, 6mal 2 Minuten gegen die Adler Mannheim.

Team Canada: Bernier; Roche, Kinrade; Noreau, Colaiacovo; Demers, Walser; DuPont, Barker; McLean, Holden, Smyth; Gagner, Spezza, Tavares; Seguin, Bergeron, Ritchie; Micflikier, Duchene, Williams.

Adler Mannheim: Endras; Sifers, Dennis Seidenberg; Bittner, Wagner; Maurer, Sbisa; Kettemer, Glumac; Mauer, Lehoux, Plachta; Mitchell, MacDonald, Yannic Seidenberg; Pominville, Marcel Goc, Bonino; Kink, El-Sayed, Nikolai Goc.

Bemerkungen: Team Canada ohne Pelletier, Pouliot (beide überzählig), Adler ohne Ullmann, Arendt, Magowan, Reul, Belle (alle verletzt).

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