Der FC St. Gallen hat gegen den FC Basel Grosses vor. Der Plan der Ostschweizer verkommt aber schon nach wenigen Minuten zur Makulatur. Mit dem 0:3 ist das Heimteam noch gut bedient.
«Um zu bestehen, müssen wir ein Topspiel liefern und alles abrufen.» Trainer Joe Zinnbauer glaubte zu wissen, was es für einen Coup gegen Basel braucht. Es genügten allerdings nicht einmal sieben Minuten, um den Plan über den Haufen zu werfen: Ein Freistoss von Luca Zuffi, mit Manuel Akanji ein aufgerückter Basler Innenverteidiger in Offside-Position, und schon stand es 1:0 für den FCB.
Ab diesem Moment lief die Partie lange Zeit fast ausschliesslich in die gleiche Richtung, bis Basel im sehr gut besetzten St. Galler Stadion – 18’509 Zuschauer bedeuteten die höchste Zuschauerzahl seit fast vier Jahren – 3:0 führte. Der FCB zog seine Pace bis dahin voll durch und er profitierte von der allgemeinen St. Galler Verunsicherung.
St. Gallen gelang es nicht einmal im Ansatz, den Leader auf dem Weg zu dessen siebten Sieg im achten Spiel der Rückrunde in Bedrängnis zu bringen. Marc Jankos 2:0 in der 20. Minute nach perfekter Flanke von Renato Steffen nahm der Partie jede Spannung, Akanji konnte in der 55. Minute nach einer Standardsituation nachdoppeln.
Unterbeschäftigter Debütant
Im Basler Tor stand als Ersatz des grippekranken Tomas Vaclik ein Debütant. Der 19-jährige Serbe Djordje Nikolic verbrachte eine ruhige Super-League-Premiere; er blieb weitgehend ohne Beschäftigung und vor allem ohne Gegentor. Zum ersten und zugleich einzigen Mal gefordert, und das verdeutlichte die St. Galler Harmlosigkeit, musste Nikolic eine Minute vor Schluss eingreifen.
Nikolics Debüt hatte darum eine spezielle Komponente, weil der im letzten Sommer engagierte serbische U20-Internationale im Prinzip kaum Spielpraxis sammeln darf. Das Ausländergesetz besagt, dass Fussballer aus Nicht-EU- oder EFTA-Ländern nur eine Arbeitsbewilligung erhalten, wenn sie in der Super League oder der Challenge League spielen. Nikolic hatte zu Beginn der Saison und im November jeweils einen Einsatz mit der U21 des FCB in der Promotion League absolviert, worauf das kantonale Migrationsamt intervenierte.
St. Gallen – Basel 0:3 (0:2)
18’509 Zuschauer (Saisonrekord). – SR Stefanski (POL). – Tore: 7. Akanji (Freistoss Zuffi) 0:1. 20. Janko (Steffen) 0:2. 55. Akanji (Suchy) 0:3.
St. Gallen: Lopar; Hefti, Haggui, Angha (46. Gaudino); Gelmi; Aratore (37. Gouaida), Toko, Barnetta, Wittwer; Aleksic (61. Salihovic), Tafer.
Basel: Nikolic; Lang, Suchy, Akanji, Riveros; Zuffi, Xhaka; Elyounoussi, Delgado (74. Fransson), Steffen (67. Callà); Janko (82. Sporar).
Bemerkungen: St. Gallen ohne Cueto (verletzt), Ajeti und Babic (beide gesperrt), Basel ohne Bua, Balanta, Traoré (alle verletzt), Serey Die und Vaclik (beide krank). Super-League-Debüt von Djordje Nikolic (19). 90. Tor von Sporar wegen Offsides aberkannt. Verwarnungen: 28. Steffen (im nächsten Spiel gesperrt). 41. Riveros. 59. Barnetta (im nächsten Spiel gesperrt). 72. Zuffi (alle wegen Fouls).
Weiteres Resultat vom Samstag: Sion – Thun 2:1 (0:0).
Rangliste: 1. Basel 26/69 (68:20). 2. Young Boys 25/49 (56:35). 3. Sion 26/42 (48:40). 4. Luzern 25/37 (48:44). 5. St. Gallen 26/31 (30:39). 6. Lugano 25/28 (32:48). 7. Thun 26/27 (39:49). 8. Lausanne-Sport 25/23 (40:47). 9. Grasshoppers 25/23 (30:44). 10. Vaduz 25/22 (31:56).