SC-Bern-CEO Marc Lüthi spricht in einem SDA-Interview über Geld, Respekt und strategische Entscheide.
Er sitzt entspannt im Stadion-Restaurant, der Macher, der Lautsprecher, der Verkäufer der SCB-Sache. Im Rink stimmen die Ergebnisse, der Meister ist auf Kurs. Langweilig werde es ihm gleichwohl nie, versichert Lüthi: «Wir müssen weiter wachsen.» Seit dem Fast-Konkurs vor 18 Jahren hat der Schlittschuh-Club sein Business-Modell komplett verändert. Satte Gewinne erwirtschaftet er nicht auf dem Eis, sondern in seinen Gastronomie-Zweigen.
«Tonnenweise Veränderungen» habe er seit seinem Einstieg als Geschäftsführer mitgemacht und eingeleitet: «Der Umsatz ist von 8,5 auf rund 56 Millionen gestiegen», beziffert Lüthi den Quantensprung und reicht die persönliche Erfolgsformel nach: «Mitgehen, nie stehen bleiben, sich dauerhaft challengen lassen, nie das Gefühl haben, etwas geschaffen zu haben, das immer funktioniert.»
Für ihn bleibt die NLA aber trotzdem das Kerngeschäft: «Vergessen wir eines nie: Wir sind in erster Linie ein Eishockey-Klub. Spielen wir gut, ist die Bratwurst lecker, und das Bier mundet.» Nur bei einer NHL-Expansion nach Europa würde Lüthi die Liga vernachlässigen. «Da müssten wir dabei sein. Wir würden mit zwei Teams antreten, die NLA wäre dann unsere AHL.»
Dank dem neuen TV-Vertrag wird der Schweizer Hockey-Verband dreimal höhere Einnahmen generieren als bisher. Lüthi hat klare Vorstellungen davon, wem die über 30 Millionen Franken pro Saison zustehen: «Ich erwarte, dass der Grossteil in die Klubs fliesst. Und etwas ist jetzt bereits klar: Wir füllen damit sicher nicht die Taschen der Spieler. Das wäre unnötig, wir bezahlen unsere Angestellten gut.»