Marcel Hirscher fliegt raus und Jean-Baptiste Grange überrascht alle

Der Franzose Jean-Baptiste Grange sichert sich im turbulenten WM-Slalom in Beaver Creek nach 2011 überraschend seinen zweiten Titel. Marcel Hirscher scheidet auf Gold-Kurs im zweiten Lauf aus. Justin Murisier wird Dreizehnter.

epa04622141 Jean-Baptiste Grange of France (gold) during the winner's presentation of the men's Slalom at the Alpine Skiing World Championships in Beaver Creek, Colorado, USA, 15 February 2015. EPA/HANS KLAUS TECHT (Bild: Keystone/HANS KLAUS TECHT)

Der Franzose Jean-Baptiste Grange sichert sich im turbulenten WM-Slalom in Beaver Creek nach 2011 überraschend seinen zweiten Titel. Marcel Hirscher scheidet auf Gold-Kurs im zweiten Lauf aus. Justin Murisier wird Dreizehnter.

Das Terrain zum Erfolg schien bei Halbzeit vorgespurt. Mit der Nummer 1 legte Marcel Hirscher, der Weltmeister von Schladming 2013, im ersten Lauf eine Zeit vor, die von keinem unterboten wurde. Einzig der Russe Alexander Choroschilow, der in Schladming den letzten Slalom vor der WM für sich entschieden hatte, konnte einigermassen mithalten. Der bereits 31-Jährige verlor 28 Hundertstel.

Der Rest der Konkurrenz sah sich schon deutlich distanziert. So lag der Franzose Jean-Baptiste Grange als Fünfter schon 0,88 Sekunden zurück. Doch es kam alles ganz anders. Grange stellte im zweiten Durchgang eine Laufbestzeit in den Schnee, die letztlich für Gold reichte. Choroschilow wurde auf Platz 8 durchgereicht, und Hirscher vergab seine Chance mit einem Einfädler



epa04622122 (from left) Fritz Dopfer of Germany (silver), Jean-Baptiste Grange of France (gold) and Felix Neureuther of Germany (bronze) during the winner's presentation of the men's Slalom at the Alpine Skiing World Championships in Beaver Creek, Colorado, USA, 15 February 2015. EPA/HANS KLAUS TECHT

Das Podest: Zwei Deutsche – links Fritz Dopfer mit Silber und rechts Felix Neureuther – umrahmen den Franzosen Jean-Baptiste Grange, der sich nun Doppel-Weltmeister nennen darf. (Bild: Keystone/HANS KLAUS TECHT)

Grange, in diesem Winter nie besser als Sechster und von vielen Verletzungen lange ins zweite Glied versetzt, gewann schliesslich 35 Hundertstel vor den beiden Deutschen Fritz Dopfer und Felix Neureuther. Dopfer hat im Weltcup schon siebenmal einen Podiumsplatz erreicht, ohne je gewonnen zu haben. Diesmal jedoch war Platz 2 für ihn wie ein Sieg.

Nur Murisier klassiert

Von den drei gestarteten Schweizern schaffte es nur Justin Murisier ins Klassement. Der Walliser hatte sich im ersten Lauf mit Nummer 44 auf den 21. Platz vorgekämpft. Danach gelang ihm auch ein ansprechender zweiter Durchgang, mit dem er sich um acht Positionen auf den 13. Schlussrang verbesserte.

Der Walliser Daniel Yule, mit drei 10. Plätzen in diesem Winter der nominell beste Mann von Swiss-Ski, schied nach nur drei Toren durch Sturz aus. Vor ihm hatten nur zwei Fahrer das Ziel nicht erreicht: Der Italiener Giuliano Razzoli, der Olympiasieger von 2010, und der Österreicher Mario Matt, der Olympiasieger von 2014. Auch Luca Aerni erging es nicht besser. Der Berner, der im Lauberhorn-Slalom von Wengen als 10. überzeugt hatte, fiel nach einem fehlerhaften Lauf letztlich mit einem Einfädler aus.

Alpine Ski-WM in Vail/Beaver Creek (USA)

France's Jean-Baptiste Grange races down the course during the men�s slalom competition at the Alpine skiing world championships on Sunday, Feb. 15, 2015, in Beaver Creek, Colo. (AP Photo/Alessandro Trovati)

Als der heftige Schneefall zum Abschluss der WM noch nicht eingesetzt hatte: Jean-Baptiste Grange im ersten Durchgang. (Bild: Keystone/ALESSANDRO TROVATI)

Slalom, Männer: 1. Jean-Baptiste Grange (Fr) 1:57,47. 2. Fritz Dopfer (De) 0,35 zurück. 3. Felix Neureuther (De) 0,55. 4. Henrik Kristoffersen (No) 0,57. 5. Mattias Hargin (Sd) 0,62. 6. André Myhrer (Sd) 0,74. 7. Markus Larsson (Sd) 1,00. 8. Alexander Choroschilow (Russ) 1,47. 9. Sebastian-Foss Solevaag (No) 2,31. 10. Linus Strasser (De) 2,38. Ferner: 13. Justin Murisier (Sz) 3,34. Ausgeschieden u.a., im ersten Lauf: Luca Aerni (Sz), Benjamin Raich (Ö), Mario Matt (Ö), Giuliano Razzoli (It), Daniel Yule (Sz). – im zweiten Lauf: Alexis Pinturault (Fr), Marcel Hirscher (Ö), Jens Byggmark (Sd), Stefano Gross (It).

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