Marcel Koller kommt aus dem Feiern nicht mehr heraus. Nach mehreren Auszeichnungen in Österreich ist der österreichische Nationaltrainer auch in der Schweiz als Trainer des Jahres gewählt worden.
In Österreich hat Koller schon fast Heldenstatus erreicht. Nachdem er «Rot-weiss-rot» souverän an die Fussball-EM 2016 in Frankreich geführt hat, wird er mit Lob und Awards überschüttet. An den österreichischen Sportlerwahlen erhielt er als erster Ausländer überhaupt einen «Special Award» überreicht. Zudem wurde er im Nachbarland der Schweiz als «Top-Sportbotschafter 2015» und als «Kommunikator des Jahres» geehrt.
Nun folgte auch die Ehrung in seinem Heimatland. Die Auszeichnung an den Sports Awards freute den 54-Jährigen noch fast mehr: «Es zeigt, dass die Erfolge nicht nur in Österreich wahrgenommen werden. Wenn man in einem fremden Land arbeitet, dann ist man auf seinen Job dort fokussiert und bekommt gar nicht richtig mit, was in der Heimat läuft.»
Koller genoss den Abend an den Sports Awards, fernab von Wien, wo er einen regelrechten Hype ausgelöst hat. Keine einzige Partie in der Qualifikation für die EM in Frankreich verloren Kollers Österreicher. Von 53 europäischen Verbänden kamen einzig die makellosen Engländer auf bessere statistische Werte.
Die souveräne Qualifikation für die EM löste in Österreich eine riesige Euphorie aus. Und nach der Gruppenauslosung vom Samstag sind die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Endrunde nicht kleiner geworden. Mit Portugal, Island und Ungarn erwischten die Österreicher keine übermächtigen Gegner.
«Rein auf dem Papier gibt es schwierigere Gruppen als unsere», kommentierte Koller die Auslosung. «Portugal ist sicher der Favorit. Island und Ungarn haben wie wir nicht viele oder im Fall von Island gar keine Erfahrung mit Endrunden. Diese drei Teams werden sich um den zweiten Platz streiten»
Muss er die Österreicher ob all der Euphorie bremsen? Koller: «In Österreich ist die Gefahr immer gross, dass man schon vorgängig jubelt und dann wieder auf den Boden fällt. In den letzten vier Jahren haben wir aber versucht, dies etwas zu steuern, so dass zumindest die Mannschaft auf dem Boden bleibt und die geforderte Leistung auf dem Platz zeigen kann.»