St. Gallen verabschiedet sich erhobenen Hauptes aus der Europa League. Die Ostschweizer gewinnen 1:0 gegen den Premier-League-Vertreter Swansea. Thun dagegen verliert das Heimspiel gegen Genk 0:1.
Das entscheidende Tor in der fast ausverkauften AFG-Arena erzielte Marco Mathys in der 80. Minute, als er eine Flanke von Sébastien Wüthrich aus nächster Nähe ins Tor lenkte. Die St. Galler sicherten sich damit 250’000 Franken Prämie, blieben aber am Tabellenende, da Kuban Krasnodar in Valencia 1:1 spielte. Swansea qualifizierte sich hinter den Spaniern als zweites Team für die Sechzehntelfinals.
Der Sieg der St. Galler war hochverdient. Nach der Pause drückte das Team von Jeff Saibene aufs Tempo und erarbeitete sich bereits vor dem 1:0 ein halbes Dutzend erstklassige Torchancen. Rodriguez scheiterte zweimal alleine vor dem ausgezeichnet reagierenden Gerhard Tremmel im Tor der Waliser, Wüthrich traf mit einem direkten Freistoss nur den Pfosten (62.) und als der Ball im Netz lag, annullierte der Schiedsrichter den Treffer wegen eines vorangegangenen Foulspiels (70.).
Swansea bot sich kaum eine gute Gelegenheit. Die beste Chance zum Ausgleich für das Team von Michael Laudrup vergab Pablo Hernandez in der 86. Minute, als sein Schuss knapp am langen Pfosten vorbei strich. Für die Waliser hat die Niederlage allerdings keine Konsequenzen. Weil Kuban Krasnodar gegen Gruppensieger Valencia nur 1:1 spielte, sind sie trotzdem eine Runde weiter.
Weniger erfreulich als St. Gallen verabschiedete sich der FC Thun aus der Europa League. Für Genk verwertete Vossen, der bereits beim 2:1 im Hinspiel getroffen hatte, bereits in der ersten Hälfte einen Querpass zum Siegtreffer. Der belgische Internationale stand bei seinem dritten Treffer im laufenden Wettbewerb allerdings knapp im Offside. Das Führungstor für die Gäste war allerdings nicht unverdient, auch wenn sich die ersten gute Chance der Partie in der 15. Minute Thun und Christian Schneuwly geboten hatte.
Erst nach der Pause traten die Thuner dominanter und zielstrebiger auf und verzeichneten dadurch deutlich mehr Ballbesitz. Das Team von Urs Fischer erarbeitete sich auch mehrere gute Gelegenheiten zum Ausgleich, scheiterte aber entweder am eigenen Unvermögen oder an Genks Torhüter Kristof van Hout. In der 72. Minute parierte der 2,08 m grosse Keeper den Abschlussversuch von Marco Schneuwly glänzend. Am Ende fehlte den Thunern aber im 33. Pflichtspiel seit Mitte Juli die Frische und auch die Klasse, um die soliden Gäste aus der flämischen Kleinstadt niederzuringen.
Genk, das vor dem Spitzenspiel am Sonntag in der Meisterschaft gegen Standard Lüttich einige Stammkräfte schonte, beendete mit dem Sieg die Gruppenphase ohne Niederlage. Das Team von Mario Been, der am Mittwoch seinen 50. Geburtstag feierte, blieb zum achten Mal in Folge in einem Auswärtsspiel in der Europa League ungeschlagen. Die letzte Pleite auf fremdem Terrain kassierte Genk im Sommer 2012 in Luzern. Platz 2 in der Gruppe sicherte sich Dynamo Kiew. Der Gruppenfavorit aus der Ukraine gewann das Direktduell um Platz 2 gegen Rapid Wien 3:1.
Telegramme:
St. Gallen – Swansea City 1:0 (0:0)
AFG-Arena. – 15’298 Zuschauer. – SR Liany (Isr). – Tor: 80. Mathys (Wüthrich) 1:0.
St. Gallen: Herzog; Mutsch, Russo, Besle, Lenjani; Demiri, Janjatovic; Mathys (88. Franin), Wüthrich, Rodriguez (59. Nushi); Karanovic (13. Keita).
Swansea City: Tremmel; Tiendalli, Chico (62. Cañas), Amat, Taylor; De Guzman, Shelvey; Pozuelo, Routledge (64. Williams), Lamah; Bony (77. Pablo Hernandez).
Bemerkungen: St. Gallen ohne Montandon, Vitkieviez, Ivic, Lehmann, Cavusevic, Sikorski, Stocklasa (alle verletzt) und Mäkelä (nicht einsatzberechtigt). 13. Karanovic verletzt ausgeschieden. 62. Freistoss Wüthrich an den nahen Pfosten. 70. Tor von St. Gallen annulliert (Foul Wüthrich an Taylor). – Verwarnungen: 81. Lenjani. 91. Cañas.
Schlussrangliste Gruppe A: 1. Valencia 6/13 (12:7). 2. Swansea City 6/8 (6:4). 3. Kuban Krasnodar 6/6 (7:7). 4. St. Gallen 6/6 (6:13).
Thun – Genk 0:1 (0:1)
Arena Thun. – 5185 Zuschauer. – SR Tudor (Rum). – Tor: 31. Vossen (Masika) 0:1.
Thun: Moser; Lüthi, Schenkel, Sulmoni, Wittwer; Hediger, Siegfried; Christian Schneuwly (59. Martinez), Krstic (59. Sadik), Ferreira (71. Cassio); Marco Schneuwly.
Genk: Van Hout; Walsh, Simaeys, Mbodji, Tshimanga; Masika, Gerkens, Kumordzi (84. Ngongca), Limbombe; Schrijvers (77. Gorius), Vossen (63. Makraou).
Bemerkungen: Thun ohne Bättig, David Frey, Reinmann und Sanogo (alle verletzt), 9. Tor von Schrijvers wegen Hands aberkannt. Verwarnungen: 9. Schrijvers (Hands). 87. Martinez (Foul).
Schlussrangliste Gruppe G: 1. Genk 6/14* (10:5). 2. Dynamo Kiew 6/10* (11:7). 3. Rapid Wien 6/6+ (8:10). 4. Thun 6/3+ (3:10).