Um ihre helmartige Frisur aufrecht zu erhalten, hat die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher auch in stressigen Zeiten den Coiffeur besucht. Die als Workaholic bekannte Thatcher ging 1984 118 Mal zum Coiffeur, im Schnitt also alle drei Tag ein Mal.
Während eines fünftägigen Wirtschaftsforums in London kam sie sogar auf einen Coiffeurbesuch pro Tag. Das geht aus am Freitag vom britischen Nationalarchiv veröffentlichten, bisher geheimen Dokumenten hervor, die dem Gesetz zufolge nach 30 Jahren herausgegeben werden müssen.
Echte Ferien gönnte sich die umstrittene konservative Politikerin, die Grossbritannien von 1979 bis 1990 regierte und im April 2013 im Alter von 87 Jahren starb, kaum.
Während zweieinhalbwöchigen Sommerferien in Österreich und der Schweiz etwa traf sie sich mit zahlreichen Politikern, darunter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl, und nahm an offiziellen Treffen und Abendessen teil. Am Morgen arbeitete sie oft – nur einmal lautete der Plan für den Vormittag: «schwimmen und entspannen».
Test mit Sprengstoff
Die Dokumente bringen zudem ans Tageslicht, dass die Franzosen im Oktober 1984 mit einer ungewöhnlichen Methode versuchten, die britischen Sicherheitskräfte zu testen. Dafür versteckten sie am Vorabend eines Besuchs des damaligen Präsidenten François Mitterrand im Oktober 1984 zwei Kisten mit Sprengstoff an der Residenz des französischen Botschafters in London.
Die britischen Behörden fanden sie sowie weiteren Sprengstoff in einem Hotel. Thatchers Regierung sei ausser sich gewesen, heisst es. Die Franzosen hätten keine Erklärung für das Verhalten gegeben.