Nach einer 15 Monate langen Sperre wegen Dopings muss Maria Scharapowa um die Teilnahme am French Open in Paris bangen. Die ehemalige Weltnummer 1 hofft auf eine Wildcard.
Über die Vergabe der Einladung will der französische Verband erst am 15 Mai entscheiden.
Das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt am 28. Mai. Nach der Sperre hat die zweimalige French-Open-Gewinnerin (2012, 2014) keine nützliche Klassierung mehr. Nächste Woche gibt Scharapowa in Stuttgart das Comeback. Wildcards bekommt sie auch für die nachfolgenden Sandplatzturniere in Madrid und Rom.
Auf den Start am wichtigsten Turnier nach dem Wiedereinstieg jedoch kann die 30-jährige Russin trotz ihrer Meriten noch nicht zählen. Bernard Giudicelli, seit Februar Präsident des französischen Tennisverbandes FFT, macht Scharapowa derzeit keine Hoffnungen. «Es ist kompliziert», sagte Giudicelli der Nachrichtenagentur afp. «Wir möchten, dass sie nach dem Dopingfall komplett rehabilitiert zurückkommt.» Weiter sagte er: «Die Integrität ist eines unserer grossen Anliegen. Wir können nicht einerseits den Kampf gegen das Doping mit finanziellen Mitteln verstärken und andererseits Scharapowa einladen.»
Nachdem Serena Williams am Mittwoch ihre Saison für beendet erklärt hat – die Amerikanerin ist schwanger -, könnte das diesjährige French Open ohne die beiden zurzeit wohl berühmtesten Spielerinnen stattfinden. Bernard Giudicelli verneint jedoch vehement, dass Williams‘ Fernbleiben für Scharapowa die Chancen auf eine Wildcard verbessern könnte. «Das sind zwei ganz unterschiedliche Fälle», sagte Giudicelli. «Wir organisieren ein Grand-Slam-Turnier, kein Casting.»
Sollte sie keine Einladung erhalten, könnte Scharapowa auch noch über die Qualifikation ins 128-köpfige Feld kommen, sofern sie sich diese Erniedrigung antun möchte.