Marianne Kaufmann-Abderhalden fährt in Lake Louise bei arktischen Temperaturen wie schon letztes Jahr aufs Podium. Die St. Gallerin wird Zweite, geschlagen nur von Maria Höfl-Riesch.
Im letzten Winter hatte Marianne Kaufmann-Abderhalden in Lake Louise als Dritte überrascht. Nun machte sie es noch besser. Einzig die Deutsche Maria Höfl-Riesch, ebenfalls eine grossgewachsene Athletin, konnte auf der Strecke im Banff National Park die Ostschweizerin in Schach halten. Sieben Zehntel hinter der Deutschen realisierte aber die 27-jährige St. Gallerin ihre beste Weltcup-Platzierung überhaupt.
Marianne Kaufmann-Abderhalden spielte ihre Gleiter-Qualitäten voll aus und schaffte es zum dritten Mal in ihrer Karriere aufs Podium. Ein erstes Mal war ihr das im März 2010 in Crans-Montana geglückt. Ihre gute Form hatte sie schon letzte Woche in Beaver Creek unter Beweis gestellt. Auf der technisch anspruchsvollen Piste in Colorado war sie auf Platz 9 gefahren, womit sie andeutete, auch technisch grosse Fortschritte gemacht zu haben.
Sehr gut hielt sich auch die Schwyzerin Nadia Jnglin-Kamer, die in Beaver Creek als 30. enttäuscht hatte, nun aber als Fünfte eindrücklich zurückschlug. Lara Gut Gut indes musste feststellen, dass für sie in Lake Louise das Gewinnen fast nicht möglich ist. Der Tessinerin fehlen auf dieser Piste ein paar Kilogramm, und so reichte es ihr nur zum 9. Platz.
Maria Höfl-Riesch errang in Lake Louise ihren bereits vierten Abfahrtssieg., den 25. insgesamt. Sie war eine Klasse für sich, und für einmal musste sie auch ihre grosse Gegenspielerin Lindsay Vonn nicht fürchten. Die Amerikanerin, mit 14 Erfolgen die Rekord-Gewinnerin in Lake Louise, wagte nach ihrem Teilabriss des Kreuzbandes ein Comeback, doch dabei zeigte sich, dass sie nicht konkurrenzfähig ist. Lindsay Vonn wurde im Klassement nach hinten durchgereicht.