Mario Kart 8 – Spielkritik: Eine Musteranleitung wie man ein gutes Spiel macht

Bisher gab es noch nicht allzu viele Spiele, die für sich den Kauf einer Wii U gerechtfertigt hätten. Für Millionen langjähriger Nintendo Fans hat sich das nun geändert: Mario Kart 8 ist da. Und es ist genau so, wie man es sich erträumt hat. Bisher gab es noch nicht allzu viele Spiele, die für sich […]

Platz da- wenn der grosse Jet kommt, muss auch Mario aus dem Weg...

Bisher gab es noch nicht allzu viele Spiele, die für sich den Kauf einer Wii U gerechtfertigt hätten. Für Millionen langjähriger Nintendo Fans hat sich das nun geändert: Mario Kart 8 ist da. Und es ist genau so, wie man es sich erträumt hat.

Bisher gab es noch nicht allzu viele Spiele, die für sich den Kauf einer Wii U gerechtfertigt hätten. Für Millionen langjähriger Nintendo Fans hat sich das nun geändert: Mario Kart 8 ist da. Und es ist genau so, wie man es sich erträumt hat.

Der Release des neuen MARIO KART 8 ist eine Musteranleitung wie man ein gutes Spiel macht. Hier der Beweis:

1. Man nimmt eine gute Grundidee

Das Grundkonzept ist perfekt: Ein Racing-Spiel für Kinder und Erwachsene. Während sich die meisten detailverliebten Autosimulationen vorwiegend an ein erwachsenes Publik richten, ist es hier bewusst die Familie. Das verspricht ein grosses Zielpublikum. 

2. Nicht die Fahrzeuge stehen im Vordergrund, sondern die Fahrerinnen und Fahrer

In vielen Rennspielen geht es um prestigeträchtige Automarken, deren Fahrzeuge digitalisiert und in allen Details (Motorgeräusche, etc.) nachgebildet werden. Nicht so in MARIO KART. Hier geht es um die aus der Nintendo-Welt bekannten Fahrerfiguren. Von Super Mario über den Wolkenfischer Lakitu bis zu Riesenaffe Donkey Kong – wer eine Nintendo Konsole besitzt, kennt auch das Rennfeld von MARIO KART.

Die Fahrfähigkeiten entsprechen jeweils der Physis der Figuren: Mario und Luigi sind Durchschnittsfahrer und beschleunigen normal, liegen gut in den Kurven und erreichen eine normale Höchstgeschwindigkeit. Leichte Fahrerinnen wie zum Beispiel Prinzessin Peach beschleunigen stärker, erreichen aber nur bescheidene Höchstgeschwindigkeiten. Und Schwergewichte wie Donkey Kong oder Bowser sind zwar lahme Enten, wen’‘s ums Beschleunigen geht, erreichen aber die höchsten Endgeschwindigkeiten.

Wer dennoch wert auf Tuning legt: Auch die niedlichen Mario Kart Rennfahrzeuge (Motorräder, Quads, Karts) dürfen mit neuen Rädern oder Spezialtragflächen (zum Fliegen) ausgestattet werden.

3. Die Strecken sind abwechslungsreich

Auch hier kann MARIO KART von den «Vorlagespielen» seiner Rennfahrerinnen und -fahrer profitieren. Ob ein Geisterhaus aus Super Mario oder der Dschungel aus Donkey Kong – langweilig wird’s nie. Zudem machen diverse Gegner aus anderen Nintendo-Spielen die Strecke unsicher und sorgen so für zusätzliche Herausforderungen. 

4. Die Lernkurve ist perfekt ausbalanciert

Anfänger (oder Wiedereinsteiger) versuchen sich zunächst in der 50 cm3 Klasse. Hier sind die Fahrzeuge noch ziemlich zahm und verzeihen auch das eine oder andere Versteuern. Kombiniert mit einem Allround-Fahrer wie Mario stellen sich die ersten Pokale sehr schnell ein. In den höheren Klassen wie der 150 cm3 Kategorie ist dann aber viel fahrerisches Können Pflicht. Die Gegner fahren härter, die Fahrzeuge sind träger und die Strecken verzeihen keine Fahrfehler. Da man aber pro Klasse ganze acht Wettkämpfe mit jeweils vier Strecken meistern muss, gibt’s zahlreiche Trainingsmöglichkeiten.

5. Die Balance stimmt auch im Mehrspielermodus

Wenn bei einem klassischen Rennspiel ein Fahrer um Welten besser ist als die anderen, wird dies in den meisten Fällen bloss durch etwas stärkere Boots bei den Verfolgern ausgeglichen. Im Worst-case-Szenario gucken die Gegner total in die Röhre. Nicht so bei MARIO KART: Hier kämpft man mit Extras gegen seine Gegner. Pilze geben einen kurzzeitigen Speed-Boost, rote Schildkrötenpanzer können zielsuchend auf Rivalen abgeschossen werden und vieles mehr. Liegt man wirklich deutlich hinten, besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit, auch schon mal das «Crazy Eight» Feature zu bekommen, bei dem man über gleich acht Spezialgegenstände verfügt. Damit kann man dann volles Rohr auf seine Gegner losgehen und sie entsprechend überholen…ein Heidenspass das Rennen gegen menschliche Mitspieler. Zum Battle-Modus kommen wir unter Punkt 7.

6. Die Präsentation ist erstklassig

Wie man es sich von Nintendo gewohnt ist, kommt auch MARIO KART wunderschön präsentiert daher. Die Animationen sind putzig, die Strecken warten mit liebevollen Details auf und als eines der wichtigsten Elemente: Die Grafik läuft in superflüssigen 60 Frames pro Sekunde (im Einzelspielermodus). Untermalt wird das Ganze von hübschen Orchesterklängen und witzigen Soundeffekten. Sehr ansprechend. 

7. Das grosse Pfui

So toll die bisherigen sechs Punkte auch waren, so unverzeihlich ist der siebte. Bisher gab es in allen Mario-Spielen stets einen unglaublich witzigen «Battle-Mode»-Mehrspielermodus. Da kämpfte man in einer Art Arena gegen Mitspieler und versuchte ihnen, schützende Schildkrötenpanzer zu entfernen. Den schönen Satz «Never change a winning team» scheinen die Japaner allerdings nicht beherzigt zu haben, denn die Arenen wurden kurzerhand entfernt. Stattdessen kämpft man auf langweiligen Strecken gegeneinander und zählt die Minuten, bis einem wieder mal ein Gegner begegnet. Hallo? Nintendo? Was soll das?!

Wägt man nun aber die sechs Huis und das eine Pfui gegeneinander ab, so bleibt nichtsdestotrotz ein hervorragendes Spiel, das allein den Kauf einer Wii U rechtfertigt. So viel Spass hat kaum je ein Rennspiel gemacht und mit dem neuen Vertikal-Feature bietet es auch gestandenen Profis viel neues Futter für perfekte Siege…

Das gibt den verdienten Spieltrieb-Faktor von 9 von 10 Punkten.

Titel: Mario Kart 8

Plattform: Wii U

Spieler: 1-12

PEGI: ab 3 Jahren

Preis: ca. 65 Franken 

 

 

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