Die Google-Spitzenmanagerin Marissa Mayer wird Chefin des Internetkonzerns Yahoo. Sie ist bereits der dritte CEO von Yahoo binnen eines Jahres.
Im Mai trat Scott Thompson nach knapp sechs Monaten im Amt zurück. Er stolperte über einen falschen akademischen Titel in seinem Lebenslauf. Thompson hatte Carol Bartz abgelöst. Sie wurde im September entlassen, da es ihr nicht gelang, dem Unternehmen neuen Schwung zu verleihen.
Nun bekommt Yahoo eines der prominentesten Gesichter des Silicon Valley als neue Chefin. Mayer war eine der ersten Mitarbeiterinnen bei Google und massgeblich an der Entwicklung der Google-Suchmaschine beteiligt. Ihre Ernennung kommt überraschend. Weithin war erwartet worden, dass Yahoos Interims-CEO Ross Levinsohn den Posten übernimmt.
Sie fühle sich über die Ernennung „geehrt“ und sei „überglücklich“, erklärte Mayer am Montag. Schon am Dienstag tritt sie ihr neues Amt an.
Google massgeblich geprägt
Mayer war Mitarbeiterin Nummer 20 bei Google. Sie fing vor 13 Jahren bei der aufstrebenden Internetfirma an und verantwortete lange Zeit das wichtige Suchmaschinen-Geschäft. Sie gilt als verantwortlich für das schlichte Design der Website. Zuletzt leitete die 37-Jährige die Geo-Dienste und lokalen Services bei Google.
Sie habe eine „fantastische Zeit bei Google gehabt“, sagte Mayer der „New York Times“, die als erstes über den Wechsel berichtet hatte. Es sei aber letztlich eine „ziemlich einfache Entscheidung“ gewesen, den neuen Job anzutreten. Yahoo sei schliesslich eine der besten Marken im Internet.
Yahoo steht im überlebenswichtigen Werbegeschäft unter enormen Druck – ausgerechnet vonseiten Googles. Bei der Internetsuche hatte sich Yahoo bereits mit dem Software-Konzern Microsoft verbündet.